Einleitung
Die Besetzung von Oberarztstellen führt zunehmend zu Problemen. Im Jahr 2006 gaben 28% der Krankenhäuser an, derzeit offene Stellen im Ärztlichen Dienst nicht besetzten zu können. Zudem erwägt eine große Anzahl an Ärzten, ihre Tätigkeit im Krankenhaus aufzugeben und eine Niederlassung anzustreben. Neben mangelnder Vereinbarkeit von Familie und Beruf werden häufig strukturelle und finanzielle Gründe angegeben.
Material und Methode
Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, ein Modell zu erstellen, in dem der Oberarztstatus an Kliniken an Attraktivität (u.a. Alternative zur Niederlassung, Teammodell, Eigenverantwortung) gewinnt.
Um dies zu realisieren, erhalten im Gegensatz zu den üblichen Liquidationsberechtigungen im Krankenhaus, im „Coburger Modell“ neben dem Chefarzt auch alle Oberärzte in der Abteilung die Berechtigung Selbstzahler zu behandeln und zu liquidieren.
Mittels eines eigens entwickelten Fragebogens bewerteten 105 niedergelassene Kollegen das „Coburger Modell“.
Ergebnisse
Insgesamt wird das Modell von fast allen Kollegen positiv bewertet. Die Möglichkeit, dass Oberärzte im Krankenhaus Selbstzahler behandeln und liquidieren können, sollen nach Ansicht der Fragebogenteilnehmer zu Motivationsanreizen, zur Qualitätssteigerung und Verflachung der hierarchischen Strukturen führen. Im Rahmen der vorgeschlagen Umstrukturierung wird die neugeschaffene Oberarztposition als eine reelle Option zur Niederlassung bewertet.
Schlussfolgerung
Ob sich das „Coburger Modell“, mit seinen tiefgreifenden Veränderungen im Wahlleistungsvertrag, im heutigen Klinikalltag umsetzen lässt, wurde von allen niedergelassenen Kollegen skeptisch, jedoch nicht als unmöglich bewertet.
Oberarzt - Privatliquidation