Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - PO_Onko_01_54
DOI: 10.1055/s-0028-1088852

Ovarektomie mittels Hand-assistierter Laparoskopie (HALS) bei einem 14 cm durchmessenden Adnextumor

MD Keyver-Paik 1, M Braun 2, A Sauerwald 1, K Kübler 3, W Kuhn 4, M Pölcher 4
  • 1Allgemeine Frauenheilkunde und gynäkologische Onkologie, Universitätsfrauenklinik Bonn, Bonn
  • 2Allgemeine Frauenheilkunde und gynäkologische Onkologie, Universitätsfrauenklinik Bonn, Bonn
  • 3Zentrum für Geburtshilfe und Frauenheilkunde, Universitätsklinikum Bonn, Bonn
  • 4Universitätsfrauenklinik, Bonn

Hintergrund: Die Laparoskopie ist als minimal-invasives Verfahren bei adnexchirurgischen Eingriffen die Methode der Wahl, solange gewährleistet ist, eine Zyste unklarer Dignität ohne Ruptur im Bergebeutel entfernen zu können. Neben der sonomorphologischen Dignitätseinschätzung ist bei der Entscheidung zwischen Laparoskopie und Laparotomie die Grösse der Zyste ein wesentliches Kriterium. Case Report: Eine 22-jährige Patientin mit einem Body-Mass-Index von 41 stellte sich mit einer 14 cm durchmessenden, glatt berandeten, unilokulären Ovarialzyste vor. Aufgrund der Adipositas bestand die erhöhte Gefahr einer Wundheilungsstörung, eine grosse Inzision sollte daher durch eine HALS vermieden werden. Operation: Nach Anlage eines Pneumoperitoneums mittels offener Laparoskopie wurde über eine 8 cm grosse suprasymphysäre Längsinzision ein Gel-Port® angelegt, über den die linke Hand des Operateurs in den Bauchraum eingeführt werden konnte. Bei weiter bestehendem Pneumoperitoneum konnte das vergrösserte Ovar behutsam bewegt und das Mesovar analog zum laparoskopischen Vorgehen über einen 5mm Arbeitstrokar bipolar koaguliert und abgesetzt werden. Einbringen des Ovars in einen 30 cm grossen Bergebeutel, die Ränder wurden durch den Gel-Port® vor die Bauchdecke evertiert, die Zyste perforiert, der Inhalt abgesaugt und der Bergebeutel entfernt. Spülung, Wundverschluss, unauffälliger postoperativer Verlauf. Die Histologie ergab eine Mesothelzyste. Diskussion: Die HALS vereint die Vorteile einer minimal-invasiven Methode mit der onkologischen Sicherheit bei grossen Adnexbefunden und sollte daher bei adipösen Patientinnen als Alternative zur klassischen Laparotomie weiter untersucht werden.