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DOI: 10.1055/s-0028-1088730
Triggerpunktbehandlung am Beckenboden- Hilfe bei Coccydynien, Dyspareunien und Becken(boden)schmerzen – 3 Fallbeispiele aus der physiotherapeutischen Praxis
Das Symptom Schmerz im Becken und Beckenbodenbereich begegnet uns bei Frauen vor, während und nach der Schwangerschaft. Dies ist sehr häufig gekoppelt mit Steißbeinschmerzen oder pseudoradikulärem Schmerz. Der Beckenboden unterliegt aufgrund seiner knöchernen Kontaktpunkte verschiedenen biomechanischen Einflüssen in Abhängigkeit von Bewegungsabläufen. Betrachtet man den Beckenbodenschmerz in Zusammenhang mit dem Iliosacralgelenk und den Mm. Piriformis und Mm. Obturatorii, so liegt nahe, dass bei der ständigen Überbelastung während der Schwangerschaft, der Überdehnung während der Spontangeburt, als auch bei Fehlhaltungen oder Dysbalancen nach der Entbindung die Mm. Levatores und Mm. Obturatorii und Mm. Piriformi verspannen und durch Kompression und / oder Zug auf, bindegewebige, nervale und muskuläre Strukturen ausgeübt wird. Als Fallbeispiel möchte ich eine 34 jährige schlanke Frau vorstellen, welche sich 9 Monate nach der Spontangeburt mit DR 2° als Symptome Stuhlschmieren mit Inkontinenzvorfällen vorstellte und aufgrund der Schmerzen lieber steht, statt zu sitzen. Der Muskelbefund zeigte vaginal BBK 2, 3 sec Ausdauer, 3 Wiederholungen, Triggerpunkte im Bereich M. Iliorectalis, M. Pubococcygeus und M. Iliococcygeus, ebenso eine ISG Instabilität und ein M. Piriformissyndrom. Als Therapie wurde TENS vaginal appliziert, die Triggerpunkte vaginal therapiert und ein Biofeedbacktraining in mehreren kurzen Übungseinheiten durchgeführt. Nach nur 3 Wochen und 8 PT-Sitzungen war die Patientin schmerzfrei und es konnte mit gezieltem Kräftigungstraining begonnen werden.
Elektrostimulation - ISG - Mobilisation - Schmerztherapie - digitale Triggerpunktbehandlung - funtionelles Beckenbodentraining