Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - PO_Gyn_01_14
DOI: 10.1055/s-0028-1088720

Klinik und Verlauf einer postpartalen Sinusvenenthrombose

J Marschke 1, A Opiela 2, S Ibishi 1, M Höpker 1, G Emons 1
  • 1Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Universitätsmedizin Göttingen, Göttingen
  • 2Georg-August-Universität, Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Göttingen

Eine 24-jährige I. Gravida I. Para stellte sich am fünften Tag nach einer vaginalen operativen Entbindung mit Vakuunextraktion unter PDA im auswärtigen Krankenhaus in unserer Notaufnahme vor. Sie hatte seit der Geburt persistierende Kopfschmerzen, Faszikulationen der Muskulatur sowie zunehmende Parese der linken Körperhälfte. Der gynäkologische Status war unuffällig, in der Anamnese keine Thrombose. Nach umgehender neurologischer Vorstellung erfolgte die Bildgebung. Im nach cCT durchgeführten MRT und Angio-MRT wurde die Diagnose einer Sinusvenenthrombose der rechten Hemisphäre gestellt. Die Patientin wurde umgehend auf die neurologische Intensivstation verlegt und vollheparinisiert. Das Thrombophiliescreening ergab keinen pathologischen Befund. Bei subj. Wohlbefinden und rückläufiger klinisch-neurologischer Symptomatik konnte die Patientin nach 14 Tagen entlassen werden. Aufgrund des erhöhten thromboembolischen Risikos bei Sinusvenenthrombose wurde mit einer Marcumarisierung begonnen, welche über 6 Monate mit einer Ziel-INR von 2,0–3,0 fortgeführt werden sollte.