Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - FV_Geb_02_04
DOI: 10.1055/s-0028-1088659

Kombination von PP13 und sEng im Amnion zur Präeklampsieprädiktion – Korrelation zum sVEGF-R (sFlt1) sowie zum kindlichen Outcome

C Bartz 1, M Breidenbach 1, R Blum 1, U Pecks 1, U Pecks 1, W Rath 1, B Huppertz 2
  • 1Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe des Universitätsklinikums der RWTH, Aachen, Aachen
  • 2Institut für Zellbiologie, Embryologie und Histologie, Graz, Österreich

Placental Protein 13 (PP13) wird schon sehr früh im Syncytiotrophoblasten exprimiert. In Voruntersuchungen konnten wir PP13 als früher Serummarker einer Syncytiotrophoblastenschädigung bei tokolytischen Therapieregimen zeigen. Ähnliche fand sich im Vorfeld der Early Onset, nicht jedoch bei der Late Onset Präeklampsie (PE).

Amnionproben wurden bei 70 konsekutiven Ersttrimesteruntersuchungen nach vorheriger Aufklärung asserviert. Die Proben wurden bei –80°C bis zur Analyse gelagert. Maternales und das fetales Outcome wurden prospektiv erfasst. Differenziert wurden die Ergebnisse nach hypertensiven Erkrankungen (HES) und IUGR im Vergleich zu unauffälligen Schwangerschaften und fetaler Makrosomie.

PP13 liegt im mit 0,81 MoM für HES und 0,22 MoM für die IUGR deutlich unterhalb der beiden Kontrollgruppen. sEng lag für HES knapp unterhalb, für die IUGR deutlich oberhalb der Vergleichsgruppen. Wie auch im Serum lagen die Ergebnisse für sFlt1 deutlich unter der Vergleichsgruppe für die HES (1,24 MoM), während sie bei der IUGR mit 2,87 MoM deutlich erhöht war. Für die HES war der PP13 Spiegel am deutlichsten erniedrigt und der sFlt1 Spiegel am ausgeprägtesten erhöht.

Die Erfassung weiterer serologischer Marker kann die Aussagekraft der Doppleruntersuchung im Ersttrimesterscreenig hinsichtlich der PE deutlich verbessern. PP13 ist ein geeigneter Parameter, der die Eingrenzung eines Hochrisikokollektives noch präziser erlaubt. Gerade in Risikokollektiven kann zusätzlich zum Serum ggf. das Amnion als Informationsquelle dienen. Ein größeres Patientinnenkollektiv ist erforderlich, um dies sowohl für PP13, sEng als auch für sFlt1 in der Amnionflüssigkeit zu bestätigen.