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DOI: 10.1055/s-0028-1088652
Entwicklung eines neuen Biomarkers zur frühzeitigen Diagnose einer erneuten, rezidivierenden Abort- bzw. Frühgeburtsneigung? – Intraindividuelle Veränderungen maternaler CD45-T-Lymphozyten-Antigene bzw. deren Ratio: Ergebnisse einer Pilotstudie
EINLEITUNG
Bei präpartalen Infektionen steigt das Risiko für eine Fehl-/Frühgeburt sowie pulmonale und cerebrale Schäden des Kindes. Auf naiven T-Zellen wird das CD45RA-Antigen, auf „memory cells“ das CD45RO-AG als Immunregulatoren exprimiert. Intraindividuelle Veränderungen von CD45RA/RO könnten Hinweise auf eine sich anbahnende intrauterine Infektion geben, die erst später durch konventionelle Methoden nachweisbar ist.
METHODIK
Bestimmung der T-Lymphozyten Antigene CD45RA und -RO bei Risikopatientinnen (Pat.) mit rezidivierender Fehl-/Frühgeburt alle 3 Wochen (6.–24. SSW, bei Entbindung).
Bislang 15 Pat. rekrutiert (2 noch gravide, 3 Pat. Abort [6.–15. SSW], 1 Abbruch).
Bei 9 Pat. Betreuung bis 24. SSW/Geburt (38–42 SSW, 1x IUGR 30. SSW).
ERGEBNISSE
Bei lokalen Infektionen (Portio) und nach Interventionen (Cerclage) kam es schnell (2–14 Tage) zu einem Anstieg der CD45RA-positiven (+) Zellen ohne Entwicklung einer Pathologie.
Bei Auftreten einer die Schwangerschaft (SS) gefährdenden Pathologie (Abort, VZW, Cervixinsuffizienz) wurde ein Anstieg von CD45RO+ beobachtet, ohne dass hierfür klinische Symptome vorlagen.
ZUSAMMENFASSUNG
Der Anstieg von CD45RA+ kann als 1. Anzeichen der Immunantwort gewertet werden.
Bei Entwicklung einer die SS gefährdenden Pathologie (Fehl-/ Frühgeburtsbestrebung) wurde ein Anstieg von CD45RO+ beobachtet, bevor klinischen Symptome auftraten.
Die ersten Ergebnisse zeigen, dass evt. eine neue, valide Methode gefunden wurde, die durch intraindividuelle Anstiege von CD45RO+/RA+ sensitiv Infektionen im Frühstadium detektiert und Hinweise auf eine sich anbahnende und mit den üblichen Methoden noch nicht nachweisbaren intrauterine Infektion gibt.
CD45 - Diagnose - Fehlgeburt - Frühgeburt - Infektion