Einfluss der kontrollierten ovariellen Stimulation auf die Endothelzellaktivierung bei IVF/ICSI-Patientinnen

Fragestellung:Östrogene tragen dosis-abhängig zu einem erhöhten Thromboembolierisiko bei. Das Endothel spielt hierbei eine zentrale Rolle. In dieser prospektiven Fall-Kontrollstudie wurde die Konzentration an endothelialen Mikropartikeln (EMP) sowie Von Willebrand Faktor (vWF) als Marker für die Endothelzellaktivierung bei IVF/ICSI Patienten zu verschiedenen Zeitpunkten der hormonellen Stimulation bestimmt.

Methodik: Im Plasma von IVF/ICSI Patientinnen (Tag 3: n=14, Punktionstag: n=28, 14 die nach Embryotransfer (ET+14): n=15) und Frauen im natürlichen Menstruationszyklus (n=31) wurde mittels Durchflusszytometrie die Konzentration an MP (Annexin V+) und EMP (CD31+, CD144+, CD62E+ und CD51+) sowie vWF bestimmt. Zusätzlich wurden HUVEC mit E2, P4 und Gonal F inkubiert und die Konzentration an EMP untersucht. Die statistische Auswertung erfolgte mit Hilfe des Mann-Whitney-U Test (p<0.05 signifikant).

Ergebnisse: Die höchste Konzentration an MP zeigte sich am Tag 3 sowie zum Zeitpunkt des ET+14, wobei signifikante Unterschiede im Vergleich zu Kontrolle auftraten (Tag3 vs. Kontrolle: CD62E p=0.008; CD144 p=0.012, CD51 p=0.023; Kontrolle vs. ET+14: AnnexinV p=0.04, CD31 p=0.014). VWF zeigte keine signifikanten Veränderungen, war aber in der Gruppe der Punktionen leicht erhöht. Die Bildung von EMP durch HUVEC nach Inkubation mit E2, P4 und Gonal F zeigte insbesondere bei Gonal F eine dosis-abhängige Zunahme der Konzentration.

Schlussfolgerung: Die Applikation von FSH mit kurzzeitigen supraphysiologischen E2 Konzentrationen zeigte keinen Einfluss auf die Konzentration an zirkulierenden EMP, wohingegen in vitro ein dosis-abhängiger Effekt auf die EMP Bildung insbesondere durch Gonal F auftrat.

Endothelzellaktivierung - Mikropartikel - kontrollierte ovarielle Stimulation