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DOI: 10.1055/s-0028-1088596
Pränatales Management fetaler Ventrikulomegalien
Einleitung: Die Häufigkeit einer Weitstellung des fetalen Ventrikelsystems wird mit 1–2 ‰ angegeben. Im Rahmen dieser retrospektiven Untersuchung wurden das vorgeburtliche Management und postpartale Outcome von Feten mit Ventrikulomegalie (VM) analysiert.
Methoden: Zwischen 1993 bis 2007 wurden insgesamt 148 Feten mit erweiterten Lateralventrikeln untersucht und in uni- und bilaterale VM klassifiziert. Von diesen zeigten 73 Fälle eine isolierte Form der VM (25 uni-/48 bilateral) und 75 Fälle assoziierte Anomalien (31/44). Entsprechend des Ausprägung der VM erfolgte die weitere Einteilung in milde (≥10mm) und schwere (>15mm) Formen der VM. Feten mit einer Ventrikeldilatation im oberen Normalbereich wurden in einer dritten Gruppe zusammengefasst.
Ergebnisse: Eine Karyotypisierung in 40 Fällen ergab einen aneuploiden Chromosomensatz bei 6 Feten. 45 Paare (10 isoliert/35 assoziiert) entschieden sich für einen Schwangerschaftsabbruch. Keine signifikanten Unterschiede zeigten sich beim Vgl. von Entbindungsmodus, maternalem und Gestationsalter. Bei 43 Feten (40 isoliert/3 assoziiert) konnte postpartal eine unauffällige Entwicklung konstatiert werden, psychomotorische Entwicklungsstörungen wurden in 39 Fällen (17/22) beschrieben. Grenzwertig normale Ventrikelweiten (<10mm) waren im Verlauf häufig spontan regredient. In unserer Studie wiesen Knaben häufiger eine bilaterale VM auf, und wiesen seltener weitere Begleitanomalien auf.
Diskussion: Wir konnten eine positive Assoziation zwischen dem Ausmaß der VM und psychomotorischen Entwicklungsstörungen betroffener Feten zeigen. Zusätzliche Anomalien sind prognostisch ungünstig und resultieren eher in einem eingeschränkten postnatalen Outcome.
Ultraschall - Ventrikulomegalie - postnatales Outcome - pränatal