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DOI: 10.1055/s-0028-1088580
Streptokokken der Gruppe B bei Schwangeren und Neugeborenen: Epidemiologie, Transmission und Serotypen
Einleitung: Streptokokken der Gruppe B (GBS) sind eine häufige Ursache für perinatale Morbidität. Für Deutschland liegen wenige epidemiologische Daten vor. In unserer Studie untersuchten wir die Prävalenz, Transmissionsraten und Serotypen von GBS bei schwangeren Frauen und Neugeborenen. Methoden: Insgesamt wurden 869 Frauen in der 35.–37. SSW gemäss den Leitlinien der DGGG kulturell untersucht. Bei 845 Neugeborenen wurden Ohrabstriche entnommen. Bei Nachweis von GBS führten wir eine Serotypisierung und eine Antibiotikaresistenztestung durch. Ergebnisse: Die Kolonisationsrate der schwangeren Frauen betrug in unserem Kollektiv 21,1% (183/869) und die der Neugeborenen 2,8% (24/845). Von insgesamt 657 Fällen lagen sowohl die mütterlichen als auch die kindlichen Kulturergebnisse vor. Von diesen waren bei 152 Mütter und bei 17 Neugeborene GBS nachweisbar. Dies entspricht einer Transmissionsrate von 11,2%. Bei 2 Kindern konnte eine Neugeborensepsis (positive Blut- und Liquorkultur) nachgewiesen werden. Die Inzidenz der Neugeborenensepsis war in unserem Kollektiv somit 1,71 auf 1000 Lebendgeburten. In der multivariaten Analyse zeigte sich eine signifikante Korrelation zwischen intrapartaler Antibiotikprophylaxe (p=0.014), Sectio caesarea (p=0.019) und der Senkung der Transmissionrate. Serotyp III wurde signifikant häufiger übertragen als andere Serotypen (p<0,05). Alle 180 GBS-Isolate waren sensibel auf Penicillin uns Ampicillin. Schlussfolgerung: In unserer Studie zeigen sich enge Übereinstimmungen mit in den USA ermittelten epidemiologischen Daten. Daher sollte dem generellen Screening auf GBS gemäss den aktuellen DGGG-Empfehlungen der Vorzug vor dem risikobezogenen Vorgehen gegeben werden.
Early onset neontal sepsis - GBS - Neugeborenensepsis - Streptokokken der Gruppe B - peripartale Infektionen