Einleitung: Ergänzend zur stationären Versorgung der Patienten der Klinik für Palliativmedizin des Universitätsklinikums Aachen haben wir im April 2006 einen interdisziplinären Konsiliardienst zur Mitbetreuung von Patienten anderer stationärer Fachabteilungen des Universitätsklinikums eingerichtet. Die bis dahin durchgeführten Besuche eines Konsilarztes allein haben unserer Meinung nach nicht den Ansprüchen der palliativ zu versorgenden Patienten genügt. Daher entwickelten wir einen interdisziplinären palliativmedizinischen Konsildienst aus Fachpflegekraft und Facharzt. Methoden: Auf Anforderung wird das sogenannte Erstkonsil von Facharzt und Fachpflegekraft gemeinsam durchgeführt. Kontinuierliche Folgekonsile bis zur Entlassung des Patienten, bis zu seiner Übernahme oder zur Besserung der Symptome, die zur Konsilanfrage geführt haben, werden von der Pflegekraft im Verlauf regelmäßig durchgeführt. Bei Notwendigkeit kann jederzeit erneut der Konsilarzt der Klinik für Palliativmedizin hinzugezogen werden. Die konsiliarisch betreuten Patienten werden darüber hinaus in den Teambesprechungen der Klinik vorgestellt. Die Dokumentation der Konsile erfolgt im standardisierten Dokumentationssystem MIDOS (Minimales Dokumentationssystem). Ergebnisse: In der Zeit vom 01.04.2006 bis 31.03.2008 führten wir 471 Erstkonsile und 484 Folgekonsile durch. Das Durchschnittsalter unserer Patienten betrug 64,7 Jahre und lag dabei zwischen 17 und 94 Jahren. Vierhundertundsieben Patienten litten unter progredientem malignem Tumorwachstum. Die übrigen Patienten hatten überwiegend terminale Organinsuffizienzen, sowie 6 weitere neuromuskulär-degenerative Erkrankungen. Insgesamt wurden 265 Patienten auf die Palliativstation übernommen. Die übrigen Konsilpatienten wurden von unserem Team in Folgekonsilen bis zu Ihrer Entlassung, ihrer effektiven Symptomkontrolle oder ihrem Versterben auf den jeweiligen Stationen mitbehandelt. Schlussfolgerungen: Das interdisziplinäre Konzept unseres Konsiliardienstes mit palliativmedizinischer Fachpflegekraft und palliativmedizinisch weitergebildetem Facharzt, hat sich in den ersten zwei Jahren unserer Arbeit als sinnvoll erwiesen. Gerade durch den gemeinsamen Besuch wird es diesem Team ermöglicht, ein umfangreicheres Bild vom Patienten, seinem sozialen Umfeld und seinen individuellen Bedürfnissen zu erhalten. Für den Patienten und seine Angehörigen erwies sich die Möglichkeit mit zwei Personen sprechen zu können, und damit auch zwei Personen mit unterschiedlichem beruflichen Hintergrund und Qualifikation kennen zu lernen als hilfreich und vertrauenerweckend.