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DOI: 10.1055/s-0028-1088548
Mike Möwenherz – ein Netzwerk zur palliativen Versorgung von Kindern und Jugendlichen in Mecklenburg
Kinder und Jugendliche haben – gerade in einer Palliativsituation – völlig andere Probleme und Bedürfnisse als Erwachsene. Darum muss palliative Betreuung von Kindern und Jugendlichen durch ein spezielles, erfahrenes und professionelles Team erfolgen. Kinder sind Kinder – das heißt, man muss Kinder kennen. Die ganze Familie und nicht nur das erkrankte Individuum, muss betreut werden. In den meisten Fällen besteht eine enge persönliche Bindung der Familie an die bislang betreuende Klinik. Für die meisten Kinder ist eine häusliche Betreuung wünschenswert. Zudem sind Zahl und Erkrankungsarten völlig andere als bei Erwachsenen.
Mecklenburg-Vorpommern ist das am dünnsten besiedelte Bundesland Deutschlands, viele Menschen leben im ländlichen Raum. Die Zahl schwerkranker Kinder ist hier natürlich wesentlich niedriger als in einem Ballungsraum, und vor allem können sie viel schlechter von einer zentralen Einrichtung aus ereicht werden. Die professionelle medizinische Versorgung verteilt sich auf eine Vielzahl von großen und kleinen Einrichtungen, die alle jeweils vor Ort sehr viel hilfreiche Arbeit leisten können. Alle diese Probleme können am besten durch eine Netzwerkbildung überwunden werden.
Seit März 2007 existiert im westlichen Mecklenburg-Vorpommern, hervorgegangen aus einer Initiative der Caritas Rostock und der Universitäts-Kinder- und Jugendklinik Rostock, der Arbeitskreis „Mike Möwenherz“ zur Palliativmedizin und Hospizbegleitung sowie interdisziplinären ambulanten Betreuung von chronisch kranken Kindern und Jugendlichen. Alle Berufsgruppen nehmen teil –Ärztinnen und Ärzte, Krankenschwestern und -pfleger, PsychologInnen, SeelsorgerInnen, viele weitere professionelle Therapeuten, aber auch Ehrenamtliche und Betroffene. Die Teilnehmer kommen aus allen Teilen der Region. Etwa alle zwei Monate trifft sich das Mike-Möwenherz-Team. Neben der Diskussion aktueller Fälle stehen Grundsatzthemen auf dem Programm, wie Schmerztherapie, altersabhängige Krankheitsverarbeitung, Trauerphasen oder Erfahrungsberichte.
So ergibt sich ein Netzwerk von engagierten, kompetenten und informierten Teilnehmern im ganzen Bundesland, aus dem bei Bedarf für jeden einzelnen Fall kurzfristig ein multiprofessionelles Team zur Betreuung vor Ort rekrutiert werden kann. Weitere Initiativen, insbesondere zur ehrenamtlichen ambulanten Kinderhospizarbeit, sind aus diesem Arbeitskreis hervorgegangen.