Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0028-1088498
Palliative Strahlentherapie zur Blutstillung bei fortgeschrittenen gynäkologischen Tumoren
Einführung: Tumorblutungen sind ein bekanntes Symptom fortgeschrittener Tumoren, insbesondere des gynäkologischen Fachgebietes. Primär werden diese mit lokaler Tamponade, chirurgischen Eingriffen oder auch der Embolisation der zuführenden Gefäße behandelt. Manche dieser Blutungen erweisen sich therapierefraktär oder mit den genannten Methoden nicht sinnvoll angehbar, in diesen Fällen kann eine notfallmäßig durchgeführte Strahlentherapie indiziert sein. Patienten und Methodik: Bei einer Suche in den Archiven konnten acht Patientinnen gefunden werden, die in der Zeit von 1992 bis 2007 wegen eines fortgeschrittenen blutenden gynäkologischen Tumors einer Strahlentherapie unterzogen worden waren. 4/8 hatten ein Karzinom des Corpus uteri, 3/8 der Cervix uteri, 1/8 ein Urothelkarzinom, das in die Vagina eingebrochen war. Bei 5/8 Patienten war der Primärtumor, bei 3/8 ein Lokalrezidiv diagnostiziert worden. 5/8 Patienten erhielten eine Strahlentherapie–Serie, 3/8 zwei Serien wegen ungenügenden Ansprechens. Die Gesamtdosis lag bei endovaginaler Brachytherapie (5 Serien) bei 10–28Gy/0,5cm, bei perkutaner Strahlentherapie (7 Serien) bei 1,8–50,4Gy. Ergebnisse: Bei 7/8 Patienten konnte das Ziel (Blutstillung) erreicht werden, diese benötigten dann auch keine Erythrozytenkonzentrate mehr. Der Allgemeinzustand besserte sich. Wesentliche Nebenwirkungen waren nicht zu verzeichnen. Schlussfolgerung: Unter Berücksichtigung der limitieren Fallzahl weisen unsere Daten darauf hin, dass die notfallmäßige Strahlentherapie der Tumorblutung einen ausgeprägten hämostyptischen Effekt aufweist bei geringen Nebenwirkungen.