Zeitschrift für Palliativmedizin 2008; 9 - EV_021
DOI: 10.1055/s-0028-1088419

Die Sterbephase

T Montag 1, C Ostgathe 1
  • 1Uniklinik Köln, Klinik für Palliativmedizin, Köln

Die Finalphase umfasst die Zeitspanne weniger Tage oder auch nur Stunden vor dem Tod. Diese Zeit im Leben eines schwer kranken Menschen ist für ihn nicht einfach nur die letzte Phase einer unheilbaren Krankheit sondern eine sehr entscheidende Zeit seines Lebens: Sie bedeutet endgültiges Abschiednehmen sowohl für den Patienten als auch die Angehörigen.

Jeder Mensch stirbt seinen ganz individuellen Tod, und somit ist das Erkennen, wann ein Mensch in der Finalphase seines Lebens eintritt, also die Diagnostik des Sterbens, auch häufig für erfahrene Ärzte und Pflegende nicht einfach. Eine gezielte Krankenbeobachtung und Erfahrungen ermöglichen, berufsgruppenübergreifend den wahrscheinlich bevorstehenden Tod zu erkennen.

Die medizinische Behandlung und die pflegerische Betreuung der Patienten in den letzten Lebenstagen und -stunden müssen sich dem veränderten und reduzierten Allgemeinzustand des Patienten anpassen. Nicht selten sind dabei auch ethische Entscheidungen z.B. bezüglich der Ernährung, der Flüssigkeitszufuhr oder einer Sedierung zu treffen.

Bezüglich der Symptom- und Schmerzbehandlung ist die Fremdeinschätzung zu diesem Zeitpunkt meist die einzige Möglichkeit, zu beurteilen, ob die Symptome des Sterbenden ausreichend behandelt sind. Bereits im Vorfeld der Finalphase sollten Wünsche, Fragen und Ängste des Patienten und der Angehörigen kommuniziert werden. Pflege- und Behandlungsziele müssen möglichst so geplant werden, dass Rahmenbedingungen für einen symptomarmen, ruhigen und den Wünschen und Plänen des Patienten gemäßen Sterbeprozess entstehen. In der Finalphase können Symptome, die bisher zufrieden stellend behandelt wurden, sich wieder verstärken und neue Symptome können innerhalb dieses kurzen Zeitraums auftreten.

Die Einbeziehung und intensive Begleitung der Angehörigen in der Sterbephase gehört zu den Aufgaben des Teams, um den Abschied zu gestalten und die Auslösung des Trauerprozesses zu ermöglichen.

Im dem Workshop soll aus ärztlicher und pflegerischer Sicht die palliativmedizinische Versorgung in der Sterbephase beleuchtet und gemeinsam mit den Teilnehmern diskutiert werden.