Physikalische Medizin, Rehabilitationsmedizin, Kurortmedizin 2008; 18 - A21
DOI: 10.1055/s-0028-1087074

Das Konzept der Posturalen Therapie nach Dr. Rašev im Rahmen der Rückenschmerztherapie

C Otte 1, E Rašev 1
  • 1Institut für neuroorthopädische Rehabilitation, Schweinfurt

Die Posturale Therapie hat ihren Ursprung in der „Prager Schule für Rehabilitation und Funktionspathologie“. Ein Schüler dieser „Prager Schule“, der in Deutschland praktizierende und an der Karls-Universität in Prag lehrende Arzt Dr. Rašev, hat die Posturale Therapie konzeptionell systematisiert. Diese Therapie leistet einen entscheidenden Beitrag zur Stabilisierung der Motorik und damit zur Reduzierung der meisten Rückenschmerzen. Durch spezielle Desinhibitionstechniken können posturale Reaktionen enthemmt werden. Diese Enthemmung und anschließende Stabilisierung posturaler Programme auf einer dosiert instabilen Therapiefläche wird durch die von Dr. Rašev mitentwickelten drei Phasen der Posturalen Therapie erreicht.

Der Terminus „postural“ ist dem lateinischen „postura“ entlehnt und bedeutet „Körperhaltung“. Klinisch ist darunter die Einstellung der puncta fixa und puncta mobile des vertikalen Bipeden zu verstehen. Dies ist die Vorraussetzung des muskuloskelettalen Systems für ökonomische motorische Aktionen und Reaktionen. Das Ziel der Posturalen Therapie ist die bessere kybernetische Stabilisierung der Motorik und die damit einhergehende Schmerzfreiheit des Bewegungssystems. In einer Studie von 2007 wurden die posturalen Dysfunktionen auf der dosiert instabilen Therapiefläche Posturomed® objektiviert. Diese Dysfunktionen sind die häufigsten Schmerzursachen im muskulo-skelettalen-System.