Pneumologie 2008; 62 - A11
DOI: 10.1055/s-0028-1083122

Effekte einer dynamischen positiven Druckunterstützung mit BiPAP auto SV auf den PCO2 bei Patienten mit Herzinsuffizienz und zentraler Schlafapnoe

M Arzt 1, R Obermeier 1, SAT Weber 2, A Braune 1, D Beinkofer 1, GA Riegger 1, M Pfeifer 1, 3
  • 1Klinik für Innere Medizin II, Universität Regensburg, Regensburg
  • 2Botucatu Medical School, São Paulo State University, Brazil
  • 3Zentrum für Pneumologie, Klinik Donaustauf, Donaustauf

Einleitung: Durch den Einsatz dynamischer positiver Druckunterstützung mittels BiPAP auto SV® wird die zentrale Schlafapnoe (ZSA) bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz (CHF) wirkungsvoll unterdrückt. Ob diese Therapie die bei CHF Patienten typische Hyperventilation weiter verstärkt ist unbekannt. Daher untersuchten wir die Hypothese, dass durch den Einsatz von BiPAP auto SV® der nächtliche PCO2 nicht erniedrigt wird und somit keine Verstärkung der Hyperventilation in dieser Patientengruppe besteht.

Methoden: Wir leiteten bei 16 aufeinanderfolgenden männlichen, Patienten mit CHF und ZSA (Alter 64±9, NYHA II und III, linksventrikuläre Ejektionsfraktion <50%) eine Therapie mit BiPAP auto SV® ein. Der exspiratorische positive Atemwegsdruck (EPAP) wurde auf den Druck festgesetzt, welcher die obstruktiven Atemereignisse in einer vorangehenden CPAP-Titrationsnacht (nicht Teil der Studie) optimal unterdrückte (7,0±1,3 cmH2O). Die Druckgrenzen des sich automatisch anpassenden inspiratorischen positiven Atemwegsdruckes (IPAP) wurden auf einen minimalen IPAP (7,0±1,4 cmH2O) bis zu einem maximalen IPAP (15,5±1,4 cmH2O) festgelegt. Der arterio-kapilläre PCO2 wurde sowohl abends vor Einleitung der BiPAP auto SV® Therapie als auch am nachfolgenden Morgen vor Beendigung der Therapie gemessen.

Ergebnisse: Vergleicht man die Polysomnographie der Diagnostiknacht mit der BiPAP auto SV® Therapienacht, ergibt sich eine signifikante Unterdrückung der ZSA (Apnoe-Hypopnoe-Index 41±15 versus 9±9/h, p<0,001). Bei 3 Patienten blieben die zentralen Atempausen aufgrund einer signifikanten und nachts nicht lösbaren Maskenleckage bestehen. Sowohl in den normokapnischen (n=11, Range der abendlichen PCO2 -Werte 36,7 bis 43,0mmHg) als auch in den hypokapnischen Patienten (n=5, Range der abendlichen PCO2– Werte 32,9 bis 33,8mmHg) änderte sich der arterio-kapilläre PCO2über Nacht unter BiPAP auto SV® Therapie nicht signifikant (39,5±2,3mmHg versus 40,6±2,4mmHg, p=0,155 bzw. 32,9±1,9mmHg versus 33,8mmHg, p=0,500).

Zusammenfassung: Diese Studie zeigt, dass eine nächtliche Behandlung mit BiPAP auto SV® sowohl bei normokapnischen als auch bei hypoknapischen Patienten mit CHF und ZSA nicht zu einer Erniedrigung des arterio-kapillären PCO2 führt und somit keine Hyperventilation provoziert.