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DOI: 10.1055/a-2297-1493
Transfusionsstrategie nach Myokardinfarkt
Viele Erkrankte mit Herzinfarkt sind anämisch. Erythrozytentransfusionen erfolgen mit dem Ziel, die Sauerstoffversorgung des Myokards zu steigern, Reinfarkte zu reduzieren und die Mortalität zu senken. Dem stehen das Risiko der Flüssigkeitsüberladung, Infektion, Thrombose und Inflammation gegenüber. In der MINT-Studie erhielten Patient*innen mit Myokardinfarkt bei unterschiedlichen Hämoglobin-Cut-offs Bluttransfusionen. Endpunkte waren die Reinfarkte und Gesamtmortalität nach 30 Tagen.
Die Inzidenzen für Reinfarkte und Tod nach 30 Tagen unterschieden sich nicht signifikant. Dennoch schließt die Studiengruppe den Nutzen der liberalen Strategie nicht aus. Die nach dem Studiendesign vordefinierte Differenz von 20 % für Signifikanz wurde mit etwa 15 % unterschritten, so Carson et al. Dies könne möglicherweise mit der Heterogenität der Behandlungseffekte und dem Anteil von Teilnehmenden mit Demand-Ischämie (Typ-2-Infarkt) zusammenhängen. Weitere Studien seien erforderlich, um den Nutzen einer liberalen Transfusionsstrategie zu bestätigen.
Publication History
Article published online:
27 May 2024
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