Z Orthop Unfall
DOI: 10.1055/a-2276-6440
Originalarbeit

Are Process Changes Measurable? An Analysis of 4136 Proximal Femur Fractures over 16 Year

Article in several languages: deutsch | English
Franz Müller
1   Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Sportmedizin, Krankenhaus Barmherzige Brüder, Regensburg, Deutschland
,
Andreas Proske
1   Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Sportmedizin, Krankenhaus Barmherzige Brüder, Regensburg, Deutschland
,
Bernd Füchtmeier
1   Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Sportmedizin, Krankenhaus Barmherzige Brüder, Regensburg, Deutschland
,
Christian Wulbrand
1   Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Sportmedizin, Krankenhaus Barmherzige Brüder, Regensburg, Deutschland
› Author Affiliations

Zusammenfassung

Einleitung

Prozessänderungen im perioperativen Setting werden selten analysiert, weil ihre Ergebnisse nicht unmittelbar fassbar sind und es einer hohen Fallzahl bedarf. Primäres Ziel war es, Prozessänderungen retrospektiv anhand proximaler Femurfrakturen (PF) zu evaluieren und deren Effekt mit verschiedenen Zielkriterien zu überprüfen. Sekundäres Ziel war die Definition möglicher Qualitätskriterien für die Versorgung von PF.

Patienten/Material

Retrospektive Analyse der Datenbank eines Level-1-Traumazentrums zu PF. Eingeschlossen wurden alle osteosynthetisch und endoprothetisch versorgten PF im Behandlungszeitraum vom 01.01.2006 bis 31.12.2021. Der Zeitraum von 16 Jahren wurde für die Statistik trichotom aufgeteilt und die ersten 6 Jahre als Ausgangsbasis verwendet. Insgesamt 10 Prozessänderungen wurden in den folgenden 10 Jahren vorgenommen. Die Auswirkungen dieser Änderungen wurden anhand 1. der operativen Revisionsrate, 2. der Infektionsrate, 3. der perioperativen Transfusionsrate sowie 4. der 1-Jahres-Letalität überprüft.

Ergebnisse

Insgesamt 4163 PF wurden analysiert. Hinsichtlich der Zielkriterien zeigten die Änderungen der ersten 5 Jahre (2012–2016; intramedulläres Verfahren für Osteosynthesen sowie Einwegabdeckung und Einwegkittel) den stärksten Effekt mit einer erstmaligen Senkung der operativen Revisionsrate unter 10% auf Dauer. Weitere Prozessoptimierungen der letzten 5 Jahre (2017–2021) erbrachten ebenfalls messbare Verbesserungen (Senkung der Infektions- und Transfusionsrate). Die 1-Jahres-Letalität blieb unverändert, auch während der COVID-19-Pandemie.

Schlussfolgerung

Prozessänderungen bei PF führen nicht unmittelbar zu objektiv messbaren Verbesserungen. Rückblickend erscheint der Paradigmenwechsel von extra- auf intramedulläre Osteosynthese den höchsten Effekt erzielt zu haben, wenngleich über die letzten 10 Jahre eine schrittweise Besserung aller Zielkriterien eintrat – mit Ausnahme der Letalität. Als objektive Qualitätskontrolle sollte eine 1-Jahres-Revisionsrate unter 10% angestrebt sein.



Publication History

Received: 12 September 2023

Accepted after revision: 24 February 2024

Article published online:
15 April 2024

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