Halsschmerzen und Halluzinationen – ein ungewöhnlicher Verlauf einer EBV-assoziierten Tonsillitis
Sore throat and hallucinations – an unusual course of EBV- associated tonsillitis
Verena Strasser
1
Hals- Nasen- Ohrenheilkunde, Landeskrankenhaus Innsbruck Department Hals- Nasen- und Ohrenheilkunde und Hor- Stimm- und Sprachstorungen, Innsbruck, Austria (Ringgold ID: RIN417779)
,
Teresa Steinbichler
2
Department for Otorhinolaryngology, Head and Neck Surgery, Medical University of Innsbruck, Innsbruck, Austria (Ringgold ID: RIN27280)
,
Susanne Dürr
3
Neurologie, Landeskrankenhaus Innsbruck Universitätsklinik für Neurologie, Innsbruck, Austria (Ringgold ID: RIN225536)
Eine 18-jährige Patientin stellte sich mit seit 2 Tagen zunehmenden Halsschmerzen und Fieber in unserer Notaufnahme vor. Bei beidseitig dicken, flächigen Belägen auf den Tonsillen und ausgeprägter cervikaler Lymphadenopathie wurde die Patientin mit der Verdachtsdiagnose einer akuten infektiösen Mononukleose stationär aufgenommen ([Abb. 1]). Serologisch konnte dieser Verdacht durch nachgewiesene IgM-Antikörpern gegen das EBV-Capsid-Antigen bestätigt werden ([Tab. 1] zeigt mögliche, serologische Befundkonstellationen und deren Interpretation). Ansonsten präsentierte die Patientin keine relevanten Vorerkrankungen. Sie nahm keine Dauermedikation ein und es waren keine Allergien bekannt.
Tab. 1 Mögliche serologische Konstellationen in der EBV-Diagnostik und deren Interpretation.
Bei EBV-Infektionen kommt es bei immunkompetenten Infizierten zu einem typischen serologischen Verlauf mit Ausbildung unterschiedlicher spezifischer Antikörper. Anhand von laborchemischen Titerbestimmungen der einzelnen Antikörperklassen im Serum können Rückschlüsse auf das Stadium der Infektion gezogen werden.
*in der beschriebenen Kasuistik zeigte sich diese Konstellation.