Gefäßmedizin Scan - Zeitschrift für Angiologie, Gefäßchirurgie, diagnostische und interventionelle Radiologie 2024; 11(01): 40
DOI: 10.1055/a-2239-5416
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Viszerale Gefäße

Endovascular first?

In den vergangenen Jahren hat sich der endovaskuläre Ansatz zur Behandlung von akuten Mesenterialischämien (acute mesenteric ischemia, AMI) als erste Option in Kliniken mit entsprechender Ausstattung etabliert. Die europäischen Leitlinien empfehlen die endovaskuläre Revaskularisation (EVR) bei Patienten mit atherosklerotischer Okklusion der A. mesenterica superior. Die EVR könnte auch ein aggressiveres Vorgehen bei alten Patienten erlauben, die für eine konventionelle offene Revaskularisation als nicht geeignet erscheinen. Es stellt sich die Frage, bei welchen Patienten mit AMI der Versuch einer primären EVR unternommen werden sollte.

Fazit

Die Autoren stellen zusammenfassend fest, dass eine EVR bei älteren Patienten mit okklusiver AMI in den meisten Fällen technisch machbar ist. Mit einer Behandlungsstrategie, die aggressiv auf eine frühe Revaskularisierung abzielt, kann die Mortalität im Vergleich zu historischen Studien, in denen Patienten mit AMI ohne Revaskularisierung behandelt wurden, halbiert werden. Allerdings sind nach 5 Jahren weniger als 20 % der Patienten noch am Leben. Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus kehren überlebende Patienten in der Regel zu ihrem früheren Lebensstatus zurück und sterben später an anderen Krankheiten. Insgesamt, so beurteilen die Autoren die Ergebnisse, sind die Wiederaufnahme- und Reinterventionsraten gering.



Publication History

Article published online:
01 March 2024

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