Kardiologie up2date 2023; 19(04): 322-323
DOI: 10.1055/a-2193-2112
Studienreferate

Abdominales Aortenaneurysma: Ursache und Therapieansätze über das Darmmikrobiom?

Contributor(s):
Johannes B. Dahm

Aktuelle Erkenntnisse belegen ein Zusammenspiel zwischen Darmmikrobiota und der Regulierung von Plasmalipiden wie Trimethylamin-N-oxid (TMAO), dessen Plasmaspiegel durch genetische Variation, Ernährung und die Zusammensetzung der Darmmikrobiota bestimmt wird. Mehrere Studien haben einen Zusammenhang zwischen TMAO-Plasmaspiegeln und dem Risiko einer atherothrombotischen Herz-Kreislauf-Erkrankung (CVD) gezeigt, und es besteht die Hoffnung, dass therapeutische Manipulationen der Darmmikrobiota zur Verbesserung des kardiovaskulären Risikos führen könnte.

In der vorliegenden Studie wurde die Rolle von TMAO bei der Pathogenese des abdominalen Aortenaneurysmas (AAA) untersucht und seine Ausgangsmikroben als pharmakologische Interventionsmöglichkeit überprüft.

TMAO und Cholinmetaboliten wurden in Plasmaproben mit zugehörigen klinischen Daten von 2 unabhängigen Patientenkohorten (insgesamt n = 2129) untersucht. Mäuse erhielten eine Diät mit hohem Cholingehalt. Die mikrobielle Produktion von TMAO im Darm wurde durch Breitbandantibiotika bzw. durch eine gezielte Hemmung der mikrobiellen Cholin-TMA-Lyase des Darms mit Fluormethylcholin gehemmt. Über eine RNA-Sequenzierung von menschlichen glatten Gefäßmuskelzellen in vitro und in vivo (Mausaorten) wurde der Einfluss von TMAO auf die Entstehung eines abdominalen Aortenaneurysmas (AAA) untersucht.



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Article published online:
18 December 2023

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