Nervenheilkunde 2023; 42(10): 733
DOI: 10.1055/a-2106-0137
Gesellschaftsnachrichten
Mitteilungen der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft e. V.

Nachwuchstreffen der Jungen DMKG 2023

Stefan Evers
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Teilnehmende am Nachwuchstreffen der Jungen DMKG 2023. Foto: ©Junge DMKG

Das diesjährige Nachwuchsforschertreffen der Jungen DMKG fand vom 3. bis 6. August in Essen statt. Das Team des Westdeutschen Kopfschmerzzentrums der Universitätsmedizin Essen, insbesondere Dr. Armin Scheffler und Prof. Dagny Holle-Lee, haben das seit über 20 Jahren stattfindende Treffen organisiert.

Die grundlegende Idee des Nachwuchsforschertreffens ist es, jungen Forscherinnen und Forschern im Bereich Kopfschmerz die Möglichkeit zu geben, ihre Projekte vorzustellen und sich untereinander auszutauschen, methodische Aspekte zu diskutieren und Ergebnisse in den aktuellen Forschungsstand einzuordnen. Besonders hervorzuheben ist, dass die Teilnehmenden jedes Jahr aus verschiedenen Bereichen der Kopfschmerzforschung und -versorgung zusammenkommen, sowohl aus dem ärztlichen, dem psychologischen als auch dem physiotherapeutischen Bereich. Zusätzlich zu den Präsentationen der Projekte gibt es Impulsvorträge zu klinisch interessanten Fällen und thematisch relevante Fortbildungen. Ebenso wichtig wie die Vorträge selbst ist der Austausch in den Pausen, um wichtige Punkte noch einmal genauer besprechen zu können. Das Treffen wird durch die DMKG finanziell unterstützt.

18 Nachwuchsforschende nahmen an dem diesjährigen Treffen teil. In den wissenschaftlichen Vorträgen wurde die Rolle des Neuropeptids Calcitonin Gene-related Peptide (CGRP) als möglicher Biomarker diskutiert, auch wurde die Kopfschmerzpräsentation bei anderen, insbesondere psychischen Erkrankungen dargestellt. Weitere Themen waren die apparativen Untersuchungen zur Diagnosesicherung der vestibulären Migräne, mögliche immunologische Einflussfaktoren der Migräne sowie Wirksamkeitsanalysen der prophylaktischen Migränetherapie. Aus dem Kinderkopfschmerzbereich wurden Studienergebnisse zu Effekten eines Riechtrainings vorgestellt. Weitere Präsentationen stellten den Einsatz psychologischer Tests in der Kopfschmerzdiagnostik dar oder gaben einen Einblick in alternative Behandlungsverfahren, wie die transkranielle Wechselstromstimulation. Inhalte der Fortbildungseinheiten waren der aktuelle Stand der Therapieoptionen, persönlichkeitspsychologische Aspekte der Migräne und das Thema der liquordruckabhängigen Kopfschmerzen. Darüber hinaus gab es praktische Weiterbildungen zur besseren Gesprächsführung und zur Analyse und Begutachtung von Publikationen und es wurde die Zusammenarbeit zwischen Forschenden, Behandelnden und der Selbsthilfearbeit thematisiert.

Nach den wissenschaftlichen Vorträgen wurde den Teilnehmenden das kulturelle Angebot der Ruhrmetropole nähergebracht. Während eines Besuchs der Villa Hügel konnten Einblicke in die Geschichte und den damit verbundenen Einfluss der Familie Krupp auf die Stadt Essen, damals wie heute, gewonnen werden. Bei einer Führung durch das UNESCO-Welterbe Zeche Zollverein erfuhren die Teilnehmer vom harten und gefährlichen Leben der „Kumpel“ bei ihrer Arbeit unter Tage, die die Region bis heute prägt und den Grundpfeiler des industriellen Aufstiegs bildete. Die gemeinsamen Spaziergänge und Abendessen gaben ausreichend Gelegenheit, sich besser kennenzulernen und den Grundstein weiterführender Projekte zu legen.

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UNESCO-Welterbe Zeche Zollverein in Essen. Foto: ©Junge DMKG
Kontaktadresse der DMKG

Priv.-Doz. Dr. med. Charly Gaul

Generalsekretär und Pressesprecher der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG)

c/o Kopfschmerzzentrum-Frankfurt

Dalbergstraße 2a

65929 Frankfurt am Main

info@dmkg.de, www.dmkg.de

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Article published online:
09 October 2023

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