Journal Club AINS 2023; 12(03): 135-137
DOI: 10.1055/a-2095-0489
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Ist die supplementäre Gabe von Magnesium, Phosphat oder Zink bei Intensivpatienten sinnvoll?

Niedrige Magnesium-, Phosphat- und Zinkserumspiegel werden bei vielen Patienten auf der Intensivstation gemessen. Dabei sind die Substanzen Kofaktoren vieler enzymatischer Reaktionen. Durch die Gabe von Magnesium und Phosphat können pathophysiologisch respiratorische, kardiozirkulatorische und neurologische Symptome reduziert werden. Auch die muskuläre Funktion wird verbessert und die Entwöhnung von der Beatmung kann verkürzt werden. Die Zinksupplementierung führt zu einer besseren Funktion des Immunsystems und einige Studien zeigen eine Reduktion von Infektionen.

Fazit

Die Autoren konnten bis auf die fragliche Reduktion der Mortalität durch Magnesiumsupplementierung keine weiteren positiven Effekte der Supplementierung der untersuchten Substanzen zeigen. Es konnten aber auch keine negativen Effekte gezeigt werden, was die Hypothese stützt, dass wir weiterhin die Serumspiegel messen und unsere Patienten klinisch einschätzen sollten, um mögliche negative Effekte (Herzrhythmusstörungen, Krampfanfälle, muskuläre Schwäche bei Phosphatmangel) zu vermeiden. Hier ist also bis wir weitere – hoffentlich eindeutigere – Multicenterstudien an größeren Patientenpopulationen vorliegen haben, unsere „Best Clinical Practice“ gefragt.



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Article published online:
06 September 2023

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