Orthopädie und Unfallchirurgie up2date 2024; 19(03): 273-294
DOI: 10.1055/a-2077-8038
Polytrauma

Management des Schädel-Hirn-Traumas beim Polytrauma – Diagnostik und Therapie

Gregory Ehrlich
,
Carla A. Küppers
,
Nima Etminan

Ein zwischen den einzelnen Fachdisziplinen festgelegter Behandlungsplan sorgt für einen optimierten Ablauf bei der Diagnostik und Behandlung dieser schwerstverletzten Patienten. Durch die Differenzierung der Traumanetzwerke in überregionale, regionale und lokale Traumazentren wird eine optimale Versorgung von traumatisierten Patienten, entsprechend der Verletzungsschwere, gewährleistet.

Kernaussagen
  • Um eine optimale Versorgung von polytraumatisierten Patienten mit Schädel-Hirn-Trauma gewährleisten zu können, ist die Behandlung in spezialisierten Traumazentren sinnvoll. Hier sind eingespielte und fächerübergreifende Behandlungsalgorithmen etabliert.

  • Vor spezifischen Maßnahmen hat die Sicherstellung adäquater Kreislaufverhältnisse mit einer ausreichenden Oxygenierung zur Minimierung von Sekundärschäden (Aufrechterhaltung des zerebralen Perfusionsdruckes zwischen 50 und 70 mmHg) beim polytraumatisierten Patienten mit Schädel-Hirn-Trauma oberste Priorität.

  • Eine schnelle Diagnosestellung zur umgehenden Therapieplanung (konservativ versus operativ) ist bei diesen Patienten essenziell. Dies führt zu einer Verbesserung des Outcomes und zu einer Verringerung von Sekundärschäden.

  • Die Computertomografie ist das Diagnostikum der Wahl. Sie ist schnell durchführbar und an vielen Standorten verfügbar.

  • Oft sind junge Erwachsene betroffen, die nach der Akutbehandlung eine über mehrere Wochen andauernde Rehabilitation benötigen. Unter Umständen ist eine Rückkehr in ihr altes Leben/Berufsleben aufgrund der neurologischen Einschränkungen nicht mehr möglich, und sie sind lebenslang auf fremde Hilfe angewiesen.



Publication History

Article published online:
05 June 2024

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