Zahnmedizin up2date 2023; 17(03): 181-201
DOI: 10.1055/a-2076-5769
Endodontologie

Orthograde Entfernung von Fragmenten: Ein Unglück kommt selten allein

Michael Arnold
,
Paula Arnold

„… wer den Wurzelcanal als Speicher für abgebrochene Nervnadeln herrichtet, der wird selbst mit dem stärksten Antisepticum nur schlechte Erfolge zu verzeichnen haben.“ W.D. Miller: 1892 in „Die Mikroorganismen der Mundhöhle“

Kernaussagen

Fragmente sind – im Gegensatz zu anderen endodontischen Problemstellungen wie z. B. mikrobieller Biofilm, Stufen und Verblockungen – radiologisch nachweisbare Hindernisse im Wurzelkanal. Sie behindern eine vollständige Wurzelkanalaufbereitung und Wurzelkanalfüllung. Eine Notwendigkeit zur Entfernung besteht zumeist nur im Fall einer mikrobiellen Infektion. Eine Prüfung der Indikation und der erforderlichen Entfernungsmethode sollte in Zusammenarbeit mit einer spezialisierten Praxis erfolgen, um den langfristigen Erhalt des Zahnes zu gewährleisten. Als Hilfsmittel für eine minimalinvasive und sichere Fragmententfernung ist die Nutzung eines Dentalmikroskops mit einem Armlehnenstuhl für die zumeist zeitlich und apparativ umfangreiche Therapie zu empfehlen. Eine an der Dentaleinheit installierte Mikroabsaugung, die Anwendung von Ultraschall zur Präparation und die Anwendung von Loop- und Tube-Systemen ermöglichen aktuell eine erfolgreiche Fragmententfernung.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
07. September 2023

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