Aktuelle Rheumatologie 2023; 48(02): 90
DOI: 10.1055/a-2046-7126
Editorial

Editorial

Hans-Dieter Carl

Viele Leserinnen und Leser werden sich noch gut an den Moment erinnern, an dem sie vor mittlerweile knapp 25 Jahren erstmals über ein Biologikum zur Behandlung entzündlich rheumatische Erkrankungen gelesen haben. Seit den Anfängen dieser Therapie mit Infliximab und Etanercept sind mittlerweile zahlreiche Zytokin- und Rezeptorblockaden zur Therapie bei einem breiten Spektrum rheumatischer Erkrankungen zugelassen. Verfügbar sind mittlerweile Inhibitoren von Tumor-Nekrose-Faktor(TNF)-α-, Interleukin(IL)-1-, IL-6-, IL-12-, IL-17- und IL-23. Weitere Therapieprinzipien bestehen in der Hemmung der T-Lymphozyten Aktivierung oder die Depletion von B-Lymphozyten. Mit dem Einzug dieser Substanzklassen konnte auch das Behandlungsziel neu definiert werden, mittlerweile kann eine Remission der Erkrankungen als das Fehlen jeglicher Krankheitssymptome bei einer Vielzahl der Patientinnen und Patienten erreicht werden. Aus den definierten Kriterien zur Krankheitsaktivität und Wirksamkeit der biologischen Therapie resultierte das Treat-to-target-Prinzip, sowie neue Algorithmen zum Einsatz der Inhibitoren als First line- oder Second line-Therapie. Dies hat im Bereich der Orthopädischen Rheumatologie dazu geführt, dass Synovektomien weniger häufig durchgeführt werden müssen, und auch die Anzahl der primären Endoprothetik bei entzündlich rheumatischen Erkrankungen leicht zurückging.



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Article published online:
03 April 2023

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