Frauenheilkunde up2date 2024; 18(01): 21-27
DOI: 10.1055/a-2046-2207
Schritt für Schritt

Schulterdystokie: Identifikation und Management – Schritt für Schritt

Anna-Maria Franz
,
Maria Eleni Hatzipanagiotou
,
Olaf Ortmann

Aufgrund möglicher schwerwiegender gesundheitlicher Konsequenzen für Mutter und Kind macht eine Schulterdystokie schnelles Handeln erforderlich. Das geburtshilfliche Team sollte erfahren und geübt in der Handhabung dieses oft unvorhersehbaren Notfalls sein, der in etwa der Hälfte der Fälle ohne erkennbares Risikoprofil auftritt. Auch eine vaginal-operative Geburt, insbesondere eine hohe vaginal-operative Entbindung, birgt das Potenzial für eine Schulterdystokie. Ein strukturiertes Vorgehen und eine effektive Zusammenarbeit sind von entscheidender Bedeutung für ein positives Outcome.

Kernaussagen
  • Die Schulterdystokie ist ein unvorhersehbarer Notfall in der Geburtshilfe, der schwerwiegende gesundheitliche Konsequenzen für Mutter und Kind nach sich ziehen kann.

  • Eine hohe vaginal-operative Entbindung birgt das Potenzial für eine Schulterdystokie.

  • Die Wahl der Lösungsmanöver muss den Rahmenbedingungen sowie dem Zugang zum Kind und der Erfahrung der Geburtshelferin bzw. des Geburtshelfers angepasst werden.

  • Ein regelmäßiges interdisziplinäres Simulationstraining reduziert nachweislich die Rate an Plexusschädigungen.

  • Für den Fall einer späteren medikolegalen Auseinandersetzung ist eine zeitnahe postpartale einheitliche Dokumentation dieser Notfallsituation essenziell.



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Article published online:
13 February 2024

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