Gastroenterologie up2date 2024; 20(01): 33-51
DOI: 10.1055/a-2024-7275
Leber/Galle/Pankreas

Medikamentös induzierte Leberschädigungen

Christian Trautwein
,
Carsten Elfers

Erhöhte Leberwerte sind ein häufiger Vorstellungsgrund in der gastroenterologischen Praxis und die Ursache ist oftmals nicht einfach zu diagnostizieren. Medikamentös-toxische Leberschädigungen stellen hierbei eine wichtige Differenzialdiagnose dar. Die Einnahme aller Arten von Substanzen kann zu temporären Leberwerterhöhungen bis hin zum irreversiblen Leberversagen mit Notwendigkeit einer Lebertransplantation führen [1].

Kernaussagen
  • Medikamentös-toxische Leberschädigungen sind schwer zu diagnostizieren, sollten aber bei jeder Hepatopathie in Betracht gezogen werden.

  • Als ursächlich vermutete Medikamente und Naturheilmittel sollten bei Hepatopathien sofort abgesetzt werden und auf ihre Hepatotoxizität geprüft werden.

  • Eine umfangreiche Differenzialdiagnostik ist wichtig zum Ausschluss von anderen Ursachen von Leberschädigungen.

  • Pathomechanistisch lassen sich direkte von idiosynkratischen und indirekten Schädigungen unterscheiden.

  • Bei schweren Verläufen müssen die Patienten rechtzeitig in einem hepatologischen bzw. Transplantationszentrum vorgestellt werden, auch um ggf. rechtzeitig eine Transplantation vorbereiten zu können.

  • Prognose-Scores können bei der Abschätzung eines komplizierten Verlaufs helfen, geben aber keine Sicherheit über das tatsächliche Outcome eines DILI (Drug-Induced Liver Injury).

  • Mit Ausnahme von Intoxikation mit Paracetamol oder Amanitin (Knollenblätterpilz) ist eine medikamentöse Therapie nicht möglich.



Publication History

Article published online:
20 March 2024

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