Allgemeinmedizin up2date 2024; 05(03): 245-259
DOI: 10.1055/a-2003-6859
Symptome - Syndrome

Osteoporose: Empfehlungen für die hausärztliche Praxis

Erika Baum

Insbesondere bei hochbetagten Menschen sind Frakturen oft der Einstieg in Pflegebedürftigkeit oder chronische Schmerzen. Dabei existieren evidenzbasierte Behandlungen, die viele dieser Frakturen vermeiden helfen. Hier gibt es allerdings eine erhebliche Unterversorgung. Die kürzlich überarbeitete Leitlinie zur Osteoporose des DVO spricht dazu detaillierte Empfehlungen aus – aus hausärztlicher Sicht erscheinen sie allerdings kompliziert. Der folgende Artikel soll die Hintergründe erläutern und Hilfestellungen zur Umsetzung geben.

Kernaussagen
  • Bei Osteoporose besteht eine erhebliche Unterversorgung.

  • Basismaßnahmen betreffen insbesondere risikoadaptierte körperliche Bewegung, gesunde Ernährung mit ausreichender Kalziumzufuhr und Vermeidung eines Vitamin D-Mangels sowie Sturzvermeidung.

  • Die Basisdiagnostik umfasst Anamnese, klinischen Befund und Basislabor sowie DXA-Knochendichtemessung und bei Frakturverdacht Röntgenuntersuchung. Sie ist indiziert bei Hinweisen auf erhöhtes Risiko einer osteoporosetypischen Fraktur.

  • Eine spezifische Therapie soll ab einem Risiko von 5%/3 Jahre für osteoporosetypische Frakturen (proximaler Femur oder Wirbelkörper) empfohlen werden.

  • Therapiewahl und Therapiedauer richten sich insbesondere nach dem aktuellen Frakturrisiko, Kontraindikationen, möglichen Neben- und zusätzlichen Wirkungen, Applikationsformen, empfohlenen Sequenzen und Kosten.



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Article published online:
12 August 2024

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