Dtsch Med Wochenschr 2023; 148(13): 818-827
DOI: 10.1055/a-1994-1722
Dossier

Die nichtalkoholische Steatohepatitis (NASH) als Ursache erhöhter Leberwerte

Elevated liver values caused by nonalcoholic steatohepatitis (NASH)
Tobias Püngel
,
Frank Tacke

Die nichtalkoholische Steatohepatitis (NASH) ist die progrediente Verlaufsform der nichtalkoholischen Fettlebererkrankung (NAFLD) und durch eine erhöhte entzündliche Aktivität gekennzeichnet, die in einer Leberfibrose bzw. Leberzirrhose resultieren kann. NASH-Aktivität und Leberfibrose sind die prognoserelevanten Risikofaktoren, sodass eine rationale Stufendiagnostik, Identifikation von Risikopersonen und ein zielgerichteter Einsatz der therapeutischen Möglichkeiten entscheidend ist.

Abstract

Non-alcoholic steatohepatitis (NASH) is the progressive entity of non-alcoholic fatty liver disease (NAFLD) and characterised by increased inflammatory activity, potentially resulting in liver fibrosis and ultimately cirrhosis. NASH activity and hepatic fibrosis are the prognosis determinating risk factors – rational stepwise diagnostic approaches are urgently needed as therapeutic options beyond lifestyle modifications are limited.

Kernaussagen
  • Die nichtalkoholische Fettlebererkrankung (NAFLD) ist die häufigste chronische Lebererkrankung und damit eine führende Ursache erhöhter Leberwerte.

  • Ein Screening der Allgemeinbevölkerung auf eine NAFLD ist trotz der hohen Prävalenz nicht praktikabel und sollte daher mithilfe einfacher, nicht invasiver diagnostischer Verfahren auf Risikopopulationen (z.B. Adipositas, Typ-2-Diabetes) fokussiert werden.

  • In der nicht zirrhotischen NAFLD sind insbesondere kardiovaskuläre Erkrankungen, metabolische Risikofaktoren und extrahepatische Tumorerkrankungen prognoserelevant.

  • Leberfibrose (≥F3) und Leberzirrhose bestimmen die Prognose und sind die wichtigsten Risikofaktoren für hepatische Komplikationen, Morbidität und Mortalität.

  • Es gibt keine spezifisch zugelassene, medikamentöse Therapie der NAFLD; Behandlungsstrategien beinhalten eine Lebensstilmodifikation, die Behandlung von Komorbiditäten und Komplikationen sowie ein regelmäßiges und interdisziplinäres Monitoring.



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Article published online:
26 June 2023

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