PSYCH up2date 2022; 16(05): 367
DOI: 10.1055/a-1894-3304
Editorial

Freud und Leid mit Leitlinien

Michael Hüll

Neuauflagen von Leitlinien in einem klinischen Fachgebiet sind Anlass zu Freude und Stolz. Leitlinien sind starke Zeichen für die wissenschaftliche Fundierung des Gebietes. Leitlinien stehen auf evidenzbasierten Boden und sollen keinen weltanschaulichen oder interessensgeleiteten Dogmata folgen. Leitlinienprozesse sind langwierig. Über die Formulierung einer Frage, die Suche und Bewertung entsprechender Literatur führt der Weg zur Formulierung eines Handlungsvorschlags. Für den Vorschlag wird ein Empfehlungsgrad (A/B/0) vergeben, wobei A „soll“, B „sollte“ und 0 „kann“ entspricht. Das Befolgen einer A-Empfehlung ist ein Qualitätskriterium, das Nichtbefolgen braucht eine Begründung. Der schwächste Empfehlungsgrad 0 ist hingegen recht unverbindlich.

Aktuell befindet sich die dritte Leitlinienüberarbeitung zur Depressionsbehandlung im Konsultationsprozess [1].



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
09. September 2022

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  • Literatur

  • 1 Bundesärztekammer (BÄK), Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF). Nationale VersorgungsLeitlinie Unipolare Depression – Langfassung, Version 3.0. Konsultationsfassung. 2022 Zugriff am 10. Juli 2022 unter: www.leitlinien.de/depression