retten! 2024; 13(02): 110-119
DOI: 10.1055/a-1875-0905
Fachwissen

Akute neurologische Notfälle im Kindesalter

Katharina Alfen
,
Janina Gburek-Augustat
,
Andreas Merkenschlager
,
Mark Dzietko

Neurologische Notfälle zählen mit bis zu 30% zu den häufigsten Diagnosen in der pädiatrischen Notaufnahme [1]. Dementsprechend begegnet man Kindernotfällen mit neurologischen Symptomen im Rettungsdienst ebenfalls häufig [2]. Ihre Ursachen sind vielfältig und können lebensbedrohlich sein. Ersteinschätzung, Anamneseerhebung und primäre Maßnahmen müssen innerhalb kürzester Zeit simultan durchgeführt werden. Dieser Beitrag soll helfen, dies strukturiert und zielgerichtet durchzuführen.

Kernaussagen
  • Akute neurologische Notfälle im Kindesalter können den Rettungsdienst vor Herausforderungen stellen.

  • Eine altersangepasste Variante der Glasgow Coma Scale findet im Kindesalter Verwendung zur primären Einschätzung des Bewusstseinszustandes des Patienten.

  • Gleichzeitiges Management von Diagnostik und sofortiger Therapie sind essenzielle Komponenten bei der Behandlung des bewusstseinsgestörten Kindes.

  • Krampfanfälle müssen spätestens nach 5 Minuten behandelt werden, um einen refraktären Status epilepticus zu verhindern und damit weiteren Schaden vom Gehirn abzuwenden.

  • Die langfristige neurologische Prognose hängt im Kindesalter von der Ursache der Bewusstseinsstörung und der Zeit bis zur Diagnose ab. Sie reicht von kompletter Gesundung über bleibende neurologische Beeinträchtigung bis zum Tod. Schnelles Handeln und die Klärung der Ätiologie können somit lebensrettend sein und neurologische Folgeschäden minimieren.



Publication History

Article published online:
12 April 2024

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