PSYCH up2date 2023; 17(03): 181-200
DOI: 10.1055/a-1857-4819
Organische psychische Störungen

Demenzprävention

Christian Kluckert
,
Michael Hüll

Demenzerkrankungen sind häufig und werden in Zukunft weiter an Bedeutung und Zahl gewinnen. Da in den meisten Fällen eine kausale Behandlung jedoch nicht möglich ist, kommt der Prävention eine besondere Bedeutung zu. Diese zielt dabei nicht allein auf kognitiv gesunde Personen, sondern ist auch ein zentrales Element in allen Phasen der Erkrankung.

Kernaussagen
  • Demenzerkrankungen sind im Alter häufig und werden in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen.

  • Durch Präventionsmaßnahmen könnten theoretisch bis 40% aller Demenzfälle verhindert werden. Die Prävention reicht dabei von primären bis quartären Maßnahmen.

  • Neben individuellen Risikofaktoren richtet sich der Fokus zunehmend auch auf Umweltfaktoren, z.B. Luftverschmutzung.

  • Wichtigste Maßnahmen auf individueller Ebene sind die Behandlung kardiovaskulärer Risikofaktoren, vor allem der arteriellen Hypertonie im mittleren Lebensalter sowie der Schwerhörigkeit.

  • Biomarker helfen, die Diagnose zu stützen. Bei MCI-Patienten hat besonders die Lumbalpunktion einen hohen prognostischen Stellenwert.

  • Viele Medikamente, insbesondere solche mit anticholinergen Eigenschaften, können die Kognition verschlechtern und sollten bei Demenzpatienten nicht angewandt werden.

  • Bei der Hospitalisierung von Demenzpatienten sollte das Delirrisiko berücksichtigt werden und präventive Maßnahmen erfolgen.



Publication History

Article published online:
08 May 2023

© 2023. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany