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DOI: 10.1055/a-1854-6539
Osteopathie bei männlicher Infertilität


Immer häufiger suchen Paare mit unerfülltem Kinderwunsch Hilfe und Unterstützung durch Osteopathie. Waren es früher vorwiegend Frauen, die sich wegen Fertilitätsproblemen behandeln ließen, sind es in der Zwischenzeit auch zunehmend mehr Männer, die von Infertilität betroffen sind und sich zusätzliche Hilfe durch die Osteopathie erhoffen. Dies auch vor dem Hintergrund, dass, aktuellen Schätzungen zufolge, in bis zu 50% aller Fälle von Paaren mit nicht erfülltem Kinderwunsch die Ursache beim Mann zu suchen ist. Für die osteopathische Behandlung betroffener Männer ist es essenziell, sich genauestens mit der Anatomie und Physiologie des männlichen Reproduktionstrakts und mit den möglichen Ursachen für die Infertilität auseinanderzusetzen.
Abstract
Heutzutage leiden viele Paare an einem unerfüllten Kinderwunsch. Es wird geschätzt, dass in ca. 50% der Fälle die Ursache beim Mann zu suchen ist. Die Fertilität des Mannes hat in den letzten Jahrzehnten deutlich abgenommen. Dafür sind sehr wahrscheinlich multiple Ursachen verantwortlich: anatomische Ursachen, entzündliche Prozesse, oxidativer und nitrosativer Stress, aber auch Lifestyle-Faktoren wie Rauchen, vermehrter Konsum von Alkohol und ein übermäßiger Gebrauch von Mobiltelefonen. Eine erhöhte skrotale Temperatur, das Tragen falscher Unterwäsche oder auch die Ernährung können eine Rolle spielen.
Die Rolle der Osteopathie in Bezug auf die männliche Infertilität ist, bis auf wenige Ausnahmen, wissenschaftlich weitgehend unerforscht. Aber osteopathische Behandlungen, die befundorientiert sind, können eine sinnvolle Ergänzung zur schulmedizinischen Behandlung sein.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
22. September 2022
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