Pneumologie 2024; 78(03): 204-214
DOI: 10.1055/a-1854-3006
Fort- und Weiterbildung

Allergische bronchopulmonale Aspergillose (ABPA) – ein Update

Allergic bronchopullmonary aspergillosis (ABPA) – an Update
Marcus Joest
,
Johanna Klein
,
Daniel Kütting
,
Dirk Skowasch

Allergische bronchopulmonale Aspergillosen kommen im pneumologischen Alltag regelmäßig vor. Sie sollten bei Patienten mit einem schweren Asthma aber auch bei Schimmelpilz-Allergikern mit sehr hohen Serum-IgE-Werten in Betracht gezogen werden. Ziel sollte sein, die Diagnose möglichst früh im Krankheitsverlauf zu stellen, um Spätkomplikationen wie Bronchiektasen und fibrotischen Lungenumbau zu vermeiden. Die Symptome sind sehr variabel und eher unspezifisch und überlappen sich mit denen der zugrundeliegenden Grunderkrankung. Es existieren jedoch klar definierte Diagnosekriterien, sodass die Diagnose relativ einfach gestellt werden kann, wenn man daran denkt. In der Therapie spielen systemische Steroide und Antimykotika (v.a. Azole) die führende Rolle. Biologika gewinnen jedoch in den letzten Jahren an Bedeutung, insbesondere bei unzureichendem Therapieansprechen oder Auftreten von Nebenwirkungen auf die Standardtherapien sowie als Alternative bei dauerhaft Steroid-abhängigen Patienten

Abstract

Allergic bronchopulmonary aspergillosis (ABPA) is a regular occurrence in everyday pneumology. ABPA should be considered in patients with severe asthma, in mould allergic patients with very high serum IgE levels and in patients with cystic fibrosis. The aim should be to make the diagnosis as early as possible in the course of the disease to avoid late complications such as bronchiectasis and fibrotic lung remodelling. Symptoms are highly variable and rather non-specific, overlapping with those of the underlying primary disease. However, clearly defined diagnostic criteria exist, so that the diagnosis can be made relatively easily if one thinks of it. In therapy, systemic steroids and antifungals (mainly azoles) play the leading role. However, biologics have been gaining in importance in recent years, especially in cases of insufficient therapy response or occurrence of side effects to standard therapies, as well as an alternative in permanently steroid-dependent patients.

Kernaussagen
  • Allergische bronchopulmonale Aspergillosen kommen im pneumologischen Alltag regelmäßig vor. Sie sollten bei Patienten mit einem schweren Asthma, bei Schimmelpilzallergie mit sehr hohen Serum-IgE-Werten sowie bei Patienten mit einer zystischen Fibrose in Betracht gezogen werden.

  • Ziel sollte sein, die Diagnose möglichst früh im Krankheitsverlauf zu stellen, um Spätkomplikationen wie Bronchiektasen und fibrotischen Lungenumbau zu vermeiden.

  • Die Symptome sind sehr variabel und eher unspezifisch und überlappen sich mit denen der zugrunde liegenden Grunderkrankung.

  • Es existieren klar definierte Diagnosekriterien, sodass die Diagnose relativ einfach gestellt werden kann, sofern man daran denkt.

  • In der Therapie spielen systemische Steroide und Antimykotika (v.a. Azole) die führende Rolle. Biologika gewinnen jedoch in den letzten Jahren an Bedeutung, insbesondere bei unzureichendem Therapieansprechen oder Auftreten von Nebenwirkungen auf die Standardtherapien sowie als Alternative bei dauerhaft steroidabhängigen Patienten.



Publication History

Article published online:
28 February 2024

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