PSYCH up2date 2022; 16(06): 463-464
DOI: 10.1055/a-1845-5035
Studienreferate

Lithium bei Bipolarer Störung: Weiterhin Goldstandard?

Rezensent(en):
Arnim Quante

Lithium gilt seit Jahrzehnten als erste Wahl bei der Behandlung von manischen Episoden sowie zur Phasenprophylaxe. Zudem wird Lithium auch mit antisuizidalen Eigenschaften in Verbindung gebracht, zahlreiche Studien haben diesen Effekt nachgewiesen. Weiterhin wird Lithium als effektive Augmentationsstrategie bei unipolarer Depression eingesetzt. Auf der anderen Seite ist die enge therapeutische Breite sowie die Nebenwirkungen oft ein Grund, Lithium nicht einzusetzen. In einer kürzlich publizierten Metaanalyse wurde nun der Nutzen von Lithium bei der Behandlung der bipolaren Störung nochmals für alle Phasen als Mono- und auch Kombinationstherapie untersucht. Die wichtigsten Ergebnisse werden im Folgenden zusammengefasst.

Fazit

Zusammenfassend ist Lithium weiterhin ein höchst wichtiges Medikament für die Behandlung der bipolaren Störung, wobei die Monotherapie bei bipolarer Depression nicht ausreichend wirksam ist. Da Carbamazepin aufgrund von Wechsel- und Nebenwirkungen nicht mehr erste Wahl ist und Valproat auch mit vielen Nebenwirkungen einhergeht und gegebenenfalls sogar kognitive Defizite beschleunigen kann, bleibt Lithium v.a. in der Behandlung manischer Episoden und der Phasenprophylaxe, erste Wahl. Alternativ kommen aber auch atypische Antipsychotika in Betracht, bei schwereren Episoden ist eine Kombination sowohl in der Akut- als auch in der Phasenprophylaxe, sinnvoll.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
11. November 2022

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