Kardiologie up2date 2023; 19(02): 145-165
DOI: 10.1055/a-1842-2624
Herzrhythmusstörungen

Ruhe-EKG-Beurteilung bei Sportlern

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Astrid Most

Das Ruhe-EKG spielt in der kardiologischen Diagnostik sowohl für Patienten als auch in der Prävention bei Leistungssportlern eine herausragende Rolle. Die korrekte Interpretation ist für die Diagnostik und die daraus abgeleiteten therapeutischen Empfehlungen von essenzieller Bedeutung. EKG-Veränderungen müssen sicher von pathologischen Veränderungen abgegrenzt werden, um unnötige Diagnostik zu vermeiden und potenziell lebensbedrohliche kardiale Erkrankungen nicht zu übersehen.

Kernaussagen
  • Bei asymptomatischen Athleten können Veränderungen im Ruhe-EKG häufig als „Zufallsbefunde“ festgestellt werden.

  • Die Befunde werden nach den internationalen Empfehlungen („International Criteria“) in normale, also typisch sportassoziierte, in grenzwertige („Borderline“) und in pathologische EKG-Veränderungen eingeteilt.

  • Bei asymptomatischen Athleten mit unauffälliger Anamnese müssen gewöhnliche EKG-Veränderungen nicht weiter abgeklärt werden.

  • Bei ≥ 2 vorliegenden „Borderline“-Befunden sowie bei pathologischen EKG-Veränderungen sollten weitere Untersuchungen zum Ausschluss einer kardialen Erkrankung erfolgen.

  • Die korrekte Einordnung der Ruhe-EKG-Veränderungen bei Athleten ist von entscheidender Bedeutung, um einerseits unnötige weitere Diagnostik zu vermeiden und andererseits potenziell lebensbedrohliche kardiale Erkrankungen nicht zu übersehen.



Publication History

Article published online:
07 June 2023

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