Die Wirbelsäule 2023; 07(02): 110-122
DOI: 10.1055/a-1837-5222
CME-Fortbildung

Spinales Trauma – Stellenwert der Dekompression

Spine trauma – Relevance of decompression
Christoph-Heinrich Hoffmann
,
Stephan Kurz
,
Frank Kandziora

Ein Wirbelsäulentrauma kann zu einer vorübergehenden oder dauerhaften Einschränkung der Lebensqualität aufgrund neurologischer Beeinträchtigungen führen. Neben der mechanischen Stabilisierung ist die Verbesserung der neurologischen Defizite ein wichtiges Ziel der chirurgischen Intervention. Dieser Artikel befasst sich mit verschiedenen modernen Dekompressionstechniken und deren Wirksamkeit und gibt eine kurze Übersicht nicht-konventioneller Maßnahmen, die auf eine neurologische Erholung abzielen.

Kernaussagen
  • Die Dekompression erfolgt idealerweise von der Seite der Kompression des neuralen Gewebes, die Notwendigkeit einer spinalen Stabilisation muss bei der Wahl des operativen Zugangswegs berücksichtigt werden.

  • Das neurologische Outcome wird im Wesentlichen durch den primären Schaden bestimmt.

  • Ziel der Dekompression ist die Wiederherstellung eines physiologischen Liquorraums und Abmilderung der Sekundärschäden durch anhaltende Kompression.

  • Die Kompressionsdauer hat experimentell einen Einfluss auf das neurologische Outcome, in klinischen Studien konnte sie als signifikanter Faktor nicht einheitlich bestätigt werden.

  • Das suffiziente Ausmaß der Dekompression sollte klinisch und radiologisch überprüft werden.

  • Die Dekompression kann Spätfolgen verhindern, z.B. posttraumatische Syringomyelie und Arachnopathie.



Publication History

Article published online:
02 May 2023

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