Laryngorhinootologie 2022; 101(06): 457-458
DOI: 10.1055/a-1772-3281
Referiert und Diskutiert

Kommentar zu „Über die Hälfte der Kopf- und Halskrebspatienten ist psychosozial belastet“

Rezensent(en):
Maximilian Traxdorf

**** Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren sehen sich im Vergleich zu Patienten mit anderen Tumorentitäten überproportional häufig mit psychosozialen Belastungen konfrontiert. Dieser Sachverhalt ist nicht nur unter psychoonkologischen Gesichtspunkten eine Herausforderung im Rahmen einer zeitgemäßen multidisziplinären und transsektoralen Behandlung von Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren. Die psychosoziale Belastungssituation stellt in diesem Kontext bekanntermaßen einen negativen Prädiktor in Bezug auf Therapietreue, Lebensqualität, Dauer des Krankenhausaufenthaltes, Inanspruchnahme von Leistungen des Gesundheitswesens bis hin zum Überleben dar. Der Stellenwert der psychoonkologischen Diagnostik, Beratung und Therapie spiegelt sich daher in der bereits vor Jahren erschienenen S3-Leitlinie wider und stellt zudem in der Zwischenzeit einen integralen Bestandteil im Rahmen der Zertifizierung von Kopf-Hals-Tumorzentren dar.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
01. Juni 2022

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  • Literatur

  • 1 Kunz V. et al. Screening for distress, related problems and perceived need for psycho-oncological support in head and neck squamous cell carcinoma (HNSCC) patients: a retrospective cohort study. BMC Cancer 2021; 21: 478 DOI: 10.1186/s12885-021-08236-2. (PMID: 33926414)
  • 2 Mehnert A. et al. Die deutsche Version des NCCN Distress-Thermometers. Empirische Prüfung eines Screening-Instruments zur Erfassung psychosozialer Belastung bei Krebspatienten. Zeitschrift für Psychiatrie, Psychologie und Psychotherapie 2006; 54: 213-223 DOI: 10.1024/1661-4747.54.3.213.