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DOI: 10.1055/a-1767-1322
News
Körperliche Beschwerden von Gamerinnen und Gamern – eSport-Studie 2022
Es gibt immer wieder Meldungen, dass Profisportler*innen ihre Karrieren verletzungsbedingt frühzeitig beenden müssen. Das betrifft häufig Sportler*innen zum Beispiel aus dem Fußball oder der Leichtathletik. Seltener hat man bisher von Verletzungen und Schmerzen gehört, die für E-Sportler*innen typisch sind. Eine Studie der AOK Rheinland/Hamburg und der Deutschen Sporthochschule Köln ging dem nun auf den Grund, indem 1150 Gamerinnen und Gamer aller Leistungsstufen zum Thema befragt wurden.
Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass der Großteil der Befragten nur selten körperliche Beschwerden zeigt. Kommt es allerdings zu Schmerzen, sind diese vor allem im Nacken und Rücken zu finden. Ein naheliegender Grund hierfür könnte das lange Sitzen sein, das zwar typisch für den E-Sport ist, aber auch ein Phänomen der Allgemeinbevölkerung darstellt. „Demnach ist es umso wichtiger, mehr Bewegung in unseren sonst so bewegungsarmen Alltag zu integrieren. Dies fördert nicht nur die Gesundheit, sondern erhöht auch unsere Produktivität“, so Prof. Ingo Froböse, Leiter des Instituts für Bewegungstherapie und bewegungsorientierte Prävention und Rehabilitation der Deutschen Sporthochschule Köln. Er empfiehlt beispielsweise kleine Bewegungspausen zwischen längeren Sitzeinheiten, die unter anderem die Durchblutung fördern und für einen Energieschub sorgen. Weitere Beschwerden, die die E-Sportler*innen in der Befragung angaben, waren zum Beispiel Kopfschmerzen, die durch erhöhte Bildschirmzeiten entstehen könnten. Zudem treten häufig brennende oder gerötete Augen oder Müdigkeit auf. „An dieser Stelle empfiehlt es sich, auch unseren Augen zwischendurch mal eine Pause zu gönnen“, empfiehlt Froböse.
Nur etwa ein Drittel der befragten Personen gaben an, wegen ihrer körperlichen Beschwerden einen Arzt bzw. eine Ärztin aufzusuchen. Die meisten ignorieren die Schmerzen und halten sie aus. Dabei sollte laut Froböse anhaltender und chronischer Schmerz ernst genommen werden. Um diesen gar nicht erst entstehen zu lassen, wird eine ergonomische Ausstattung etwa für den Tisch, die Tastatur oder den Stuhl empfohlen. „Insgesamt sind Schmerzen in der Zielgruppe der Gamer*innen glücklicherweise eher die Ausnahme“, so das Fazit von Ingo Froböse. Mehr zur Studie: bit.ly/eSport-Studie_2022.
mru
Publication History
Article published online:
19 April 2022
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