Laryngorhinootologie 2022; 101(04): 278-279
DOI: 10.1055/a-1738-7916
Referiert und Diskutiert

Kommentar zu „Adenotonsillektomie kann Phonation bei Kindern verbessern“

Contributor(s):
Anne Katrin Läßig

*** In der monozentrischen, retrospektiven Arbeit von Lee et al. werden Prävalenzen von juvenilen Dysphonien anhand einer klinisch selektierten Kindergruppe von 3–10-Jährigen erhoben, die sich für eine Adenotonsillektomie in einer HNO-Klinik vorstellten. Die präoperativen Prävalenzangaben von 12,3% für leichte Stimmstörungen (G1 der GRBAS-Einstufung) bzw. 7,6% für relevante Stimmstörungen (G≥2) liegen etwas über denen, die in größeren Kohorten in den USA erfasst wurden. Vergleicht man die in der Literatur bekannten Prävalenzangaben, dann sind die Daten sowie die Geschlechterverteilung zuungunsten der Jungen sowie der etwas jüngeren Kinder wenig überraschend, wenn man eine stimmliche Überbelastung wie z.B. Schreien als Ursache der Stimmstörung ansieht. Eine vermehrte Mundatmung bei 94,1% der Patienten soll laut Autoren dazu beitragen, dass die laryngeale Mukosa dehydriert und durch eine vermehrte Reibung der glottalen Oberflächen zu Stimmlippenödemen und stimmlicher Ermüdung führt. Ebenso würden vermehrte Atemwegsinfekte bei 27,5% der Patienten die laryngeale Mukosa irritieren. Um den Effekt einer Adenotonsillektomie auf die subjektiven und objektiven Stimmparameter beurteilen zu können, wurden 2 Altersgruppen im Anschluss an eine Elternschulung zur Stimmhygiene ihres Kindes postoperativ nach 4–6 Wochen und 3 Monaten untersucht.



Publication History

Article published online:
28 March 2022

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