Diabetologie und Stoffwechsel 2022; 17(01): 31-32
DOI: 10.1055/a-1723-3751
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Kommentar zu Diabetes-Subtypen unterscheiden sich in Bezug auf Komplikationen

Contributor(s):
Markolf Hanefeld

Die ORIGIN-Studie ist die bisher größte und längste Studie zur frühen Insulintherapie im Vergleich zur Standardtherapie. Primäre Zielgrößen waren die kardiovaskulären Majorereignisse: nichttödlicher Herzinfarkt, Schlaganfall und kardiovaskulärer Tod (MACE). Die Enttäuschung war groß, weil nach über 6 Jahren die HR für Insulin-Glargin (I-GL) vs. Standard Care in nationalen Leitlinien gleich war. I-GL schnitt aber besser bei Mikroangiopathien, insbesondere Nephropathie ab [1] [2].

Die ORIGIN Daten wurden jetzt unter dem Aspekt der Präzisionsmedizin nach den 5 neuen Subtypen der schwedischen Arbeitsgruppe um L. Groop [3] neu ausgewertet. Die besondere Validität der ORIGIN-Clusteranalyse wird durch die hohe Anzahl der multiethnischen Teilnehmer (n=7017) und die lange Beobachtungsdauer (6,2 Jahre) erreicht.

Die Diabetessubtypen differierten hochsignifikant in der Reaktion auf I-GL vs. Standard Care mit einem besonderen Benefit für den Subtyp Severe Insuline Deficient Diabetes (SIDD) vs. Mild Age-Related Diabetes (MARD). Der Subtyp SIRD (Severe Insulin Resistent Diabetes) hatte eine erhöhte Inzidenz schwerer Nierenerkrankungen vs. MARD.

Die Unterschiede in den Subtypen bei der Inzidenz der primären Zielgrößen (MACE) erreichten jedoch keine Signifikanz.

Die Autoren ziehen daraus die Schlussfolgerung, dass die Subtypen eine verbesserte Diagnostik und Prognose des Typ-2-Diabetes erlauben. Mit dem SIRD-Cluster kann eine bezüglich Nierenerkrankungen besonders gefährdete Diabetesgruppe rechtzeitig erkannt werden und so einer gezielten Therapie mit den neuen Antidiabetika (SGLT2-Inhibitoren und GLP1-RA) zugeführt werden.



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Article published online:
21 February 2022

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