intensiv 2022; 30(02): 57
DOI: 10.1055/a-1721-8153
Editorial

Liebe Leserinnen und Leser

„Ich bin nicht verwirrt, ich sortiere meine Gedanken nur anders!“

(Deckblatt eines Notizbuchs, Independently published; 11.07.2019)

auch wenn es heute in der Praxis viele Unterstützungs- und Informationssysteme gibt, so bleibt die Pflege doch ein Beziehungsberuf. Entscheidungen sind immer auch vom aktuellen Zustand des Patienten abhängig und bedürfen einer ständigen Rückkopplung mit ihm. Es gilt, die Signale eines deliranten Patienten zu verstehen und richtig zu deuten, damit wir ihn in seiner für ihn lebensbedrohlichen Auseinandersetzung stützen und ihm das richtige Angebot machen können. Hilfreich für die Einschätzung sind anerkannte, validierte Screening-Instrumente, wie sie im Schwerpunkt dieser Ausgabe vorgestellt werden. Sie bilden die Basis dafür, welche Elemente der Kommunikation, der Umgebungsgestaltung und der Medikation für die Genesung zielführend sind. Wie leite ich die richtigen Schritte ein, damit der Patient sich wieder sicher fühlt und er in seinem Heilungsprozess Fortschritte macht?

Zentrale Elemente der Pflege deliranter Patienten sind Respekt vor ihrer Biografie und Selbstbestimmung. Das Bewusstsein, dass alles Handeln am Pflegebedürftigen gleichzeitig im Kontext einer Beziehung zu ihm steht, ist unabdingbare Voraussetzung für professionelle Intensivpflege.

Ich wünsche Ihnen viel Freude beim „Durchstöbern“ der gesamten Ausgabe – und bleiben Sie gesund!

Ihr

Lothar Ullrich



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
07. März 2022

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