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DOI: 10.1055/a-1697-9814
SARS-CoV-2-Pneumonie: Prävalenz und Therapie bakterieller Superinfektionen


Der Beitrag einer bakteriellen Superinfektion zu den Folgen einer schweren COVID-19-Erkrankung ist noch unklar. Derzeit empfehlen Leitlinien, Patienten mit einer SARS-CoV-2-Pneumonie bei Verdacht auf eine bakterielle Superinfektion mit empirischen Antibiotika zu behandeln. Doch dafür ist weder die Evidenzbasis hoch noch ist bislang die Prävalenz einer bakteriellen Superinfektion bei mechanisch beatmeten Patienten mit SARS-CoV-2-Pneumonie bekannt.
Zum Zeitpunkt der Intubation hatten 21 % der Patienten mit einer SARS-CoV-2-Pneumonie, die mechanisch beatmet wurden, eine bakterielle Superinfektion. Letztere wurde zum Zeitpunkt der Intubation überwiegend durch Erreger verursacht, die mit einer ambulant erworbenen Pneumonie assoziiert und für eine Schmalbandantibiotika-Therapie empfänglich sind. Eine genaue Diagnose der bakteriellen Superinfektion könne daher zu einem geringeren Antibiotikaeinsatz als derzeit in den Leitlinien empfohlen führen.
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Article published online:
17 February 2022
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