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DOI: 10.1055/a-1652-4605
Metabolische Chirurgie


Die metabolische Chirurgie ist aktuell die effektivste Therapie zur Behandlung der morbiden Adipositas und der assoziierten Begleiterkrankungen. Der Beitrag stellt die Operationsverfahren und deren Stellenwert vor.
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Die metabolische Chirurgie ist aktuell die effektivste Therapie zur Behandlung der morbiden Adipositas und der assoziierten Begleiterkrankungen, insbesondere dem Diabetes mellitus Typ 2 (T2DM) und der nicht alkoholischen Steatosis hepatis (NASH).
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Die Wirkung der operativen Verfahren resultiert neben der Kalorienrestriktion und Malabsorption im Wesentlichen aus einem komplexen multifaktoriellen neurohumoralen Mechanismus. Hieraus ergeben sich sowohl die Gewichtsreduktion als auch die Verbesserung der adipositasassoziierten Begleiterkrankungen.
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Die neurohumoralen Mechanismen der duodenalen Exklusion und intestinalen Malabsorption bedingen eine Verbesserung der diabetogenen Stoffwechsellage unmittelbar postoperativ.
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Metabolische Eingriffe sind der konservativen Therapie des Diabetes mellitus überlegen.
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Die komplette Remission des Diabetes mellitus Typ 2 ist abhängig von der präoperativen Diabetesdauer, der Diabetesmedikation und vom HbA1c. Eine Verbesserung der mikro- und makroangiopathisch induzierten diabetogenen Begleiterkrankungen inklusive der diabetischen Nephropathie kann erreicht werden.
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Die metabolische Chirurgie ist aktuell die einzige effektive Therapie der nicht alkoholischen Fettleber (NAFLD) und der nicht alkoholischen Steatosis hepatis (NASH).
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Bei Patienten mit einem BMI > 35 kg/m2 und einem Diabetes mellitus Typ 2 besteht die Indikation zum operativen Eingriff. Diese wird durch ein multidisziplinäres Behandlungsteam gestellt.
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Die Auswahl des Operationsverfahrens hängt ab von
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BMI,
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den Komorbiditäten des Patienten,
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dem Alter und Geschlecht sowie
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der beruflichen Situation des Patienten.
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Als operative Verfahren der metabolischen Chirurgie sind die Sleeve-Gastrektomie und der Roux-Y-Magenbypass (RYGB) sowie der Ein-Anastomosen-Bypass etabliert und bilden derzeit die Standardoperationsmethoden ab. Im 5-Jahres-Vergleich zeigen sich keine Unterschiede von RYGB und Sleeve-Gastrektomie (SG).
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Patienten sollen sich nach dem metabolisch-chirurgischen Eingriff einer lebenslangen Nachsorge zur Vermeidung nutritiver Defizite, chirurgischer Langzeitkomplikationen und Unterstützung des Therapieerfolgs unterziehen.
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Registeranalysen mit Langzeitdaten sind erforderlich, um die positiven metabolischen Effekte im Langzeitverlauf, die Langzeitkomplikationen und Mortalität zu analysieren.
Schlüsselwörter
Adipositaschirurgie - metabolische Chirurgie - Diabetes mellitus - mikrovaskuläre Komplikationen - makrovaskuläre Komplikationen - nicht alkoholische FettlebererkrankungPublication History
Article published online:
03 August 2022
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