Drug Res (Stuttg) 2021; 71(S 01): S21
DOI: 10.1055/a-1606-5887
Extended Abstract

Therapieentwicklungen bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen – neue Strategien und neue Substanzen

Stefan Schreiber

Die Therapie der chronisch entzündlichen Darmerkrankungen ist von mehr oder weniger gezielten Eingriffen in die Immunregulation geprägt. Folgen einer systemisch wirkenden anti-entzündlichen Therapie sind allerdings mitunter erhebliche immunsuppressive Nebenwirkungen. Diese sind jedoch unmittelbar mit dem Wirkmechanismus der meisten Substanzen verbunden. Die entscheidende Innovation vor mehr als zwei Jahrzehnten war die Einführung der anti-TNF-Therapie, mit der erstmals gezielt durch monoklonale Antikörper gegen das Zytokin TNF eine Effizienzerhöhung über die bislang verfügbaren, unspezifischen Systemtherapeutika (Steroide, Azathioprin) erreicht werden konnte. Die erhebliche Effizienzverbesserung ist jedoch mit einer mitunter auch ebenso erheblichen Immunsuppression vergesellschaftet. Trotzdem haben Therapeutika dieser Substanzklasse (Adalimumab, Golimumab, Infliximab) zu einem sehr deutlichen Sprung in der Behandelbarkeit und Langzeitprognose (auch quoad vitam) der Patienten mit Morbus Crohn und Colitis ulcerosa geführt. Mittlerweile erlauben biosimilare Kopien dieser Substanzen eine adäquate, patienten-individuelle Dosierung zu deutlich reduzierten Kosten.



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Article published online:
17 November 2021

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