Zusammenfassung
Hintergrund Die chronische Niereninsuffizienz (CKD) ist eine häufige Diagnose im höheren Alter, meistens bedingt durch die Grunderkrankungen Diabetes mellitus und arterielle Hypertonie. Sie verläuft lange asymptomatisch und nur ein geringer Patiententeil wird im Verlauf eine terminale Niereninsuffizienz entwickeln und eine Nierenersatztherapie benötigen. Betroffene werden primär von Hausärzten behandelt.
Ziel Ziel der Studie war es, das Management von Patienten mit einer nicht dialysepflichtigen chronischen Niereninsuffizienz aus Sicht von Hausärzten zu untersuchen.
Methoden Es wurden 5 Gruppendiskussionen mit jeweils maximal 5 Hausärzten (n = 22) durchgeführt. Das Material wurde aufgenommen und transkribiert, um inhaltsanalytisch ausgewertet zu werden.
Ergebnisse Als wichtigste Behandlungsmaßnahmen bei der CKD wurden die Optimierung der Grunderkrankungen, die Medikamentenanpassung und die Überweisung an einen Nephrologen genannt. Die Hausärzte betonten, beim Management die Individualität ihrer CKD-Patienten zu berücksichtigen. Allerdings gibt es Themenbereiche, bei denen die Zusammenarbeit als nicht positiv betrachtet wird, beispielsweise bei palliativen Patienten oder der häufigen Wiedervorstellung bei älteren Patienten. Bei den meisten älteren und multimorbiden Patienten mit einer oft eingeschränkten Lebenserwartung müssen Hausärzte individuell entscheiden, für welche Patienten eine Überweisung zum Nephrologen am ehesten nützlich ist.
Diskussion Die befragten Hausärzte berichteten, dass sie ihre Entscheidungen zum Management von CKD auf individuelle Patientenfaktoren, wie beispielsweise ein höheres Patientenalter oder Multimorbidität, basierten.
Abstract
Background Chronic Kidney Disease (CKD) is a common diagnosis in older age due to age dependent kidney function decline, as well as an increase in causative diseases like diabetes mellitus and arterial hypertension. The condition knows a long asymptomatic phase in the early stages, and only a small part of the patient will progress to end stage renal disease requiring renal replacement therapy. Patients with CKD are generally managed by General Practitioners (GPs).
Objectives The aim of the study was to evaluate the perspectives of German GPs on management of patients with non-dialysis CKD.
Methods There were 5 focus group discussions with a maximum of 5 GPs (n = 22). The material was recorded and transcribed to be analyzed by content analysis.
Results The most important treatment measures at the CKD were the optimization of causative diseases, medication adjustment and referral for nephrologist consultation. GPs stressed the individual management of their CKD patients.
Conclusion GPs reported that their decisions about CKD management were based on Individual patient factors such as high age or multimorbidity.
Schlüsselwörter
Management - Hausarztpraxis - chronische Niereninsuffizienz - Allgemeinmedizin - qualitative Studie - chronische Nierenerkrankung
Key words
general practice - chronic kidney disease - management - qualitative study