Allgemeinmedizin up2date 2022; 03(01): 57-69
DOI: 10.1055/a-1489-0997
Spezifische Patientengruppen

Geriatrisches Basisassessment

Clemens Grupp

Noch um die Jahrtausendwende im klinischen Alltag weitestgehend unbekannt – vielleicht mit Ausnahme von geriatrischen Einrichtungen – hat das geriatrische Basisassessment in jüngster Zeit an Bedeutung gewonnen. Welche Entwicklungen dazu geführt haben, welche wesentlichen Komponenten es umfasst und welche potenziellen Konsequenzen und Nutzen es für die Patienten hat – dies alles soll im Folgenden erörtert werden.

Kernaussagen
  • Ein geriatrisches Basisassessment hat zum Ziel, funktionelle und kognitive Einschränkungen, die oft im Rahmen von Frailty auftreten, frühzeitig zu erkennen.

  • In regelmäßigen Abständen durchgeführte, standardisiert dokumentierte geriatrische Basisassessments können dazu beitragen, schleichend fortschreitende Verschlechterungen baldmöglichst festzustellen.

  • Es bildet die Grundlage für individuelle, situationsgerecht angepasste Maßnahmen wie beispielsweise Optimierung der häuslichen Versorgung, Trainingstherapie und Rehabilitation.

  • Ein in regelmäßigen Intervallen (jedes 2. Quartal) durchgeführtes geriatrisches Basisassessment soll durch die frühzeitige Erkennung versorgungsrelevanter Probleme dazu beitragen, den Selbstversorgungsgrad und damit die Autonomie sowie Lebensqualität der Betroffenen bestmöglich zu erhalten, aber auch deren Prognose in Bezug auf Morbidität und Mortalität zu verbessern.



Publication History

Article published online:
18 February 2022

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