Kardiologie up2date 2022; 18(03): 289-304
DOI: 10.1055/a-1399-4213
Spezialthemen

Kardiovaskuläre Nebenwirkungen onkologischer Immuntherapien

Lena Scheipers
,
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Tienush Rassaf

Angesichts des zunehmenden Spektrums onkologischer Therapieoptionen und dem längeren Überleben der Tumorpatienten treten vermehrt kardiovaskuläre Nebenwirkungen auf. Präventive Maßnahmen und die Früherkennung der kardiologischen Toxizität werden mit der Weiterentwicklung der onkologischen Therapiemöglichkeiten immer wichtiger. Folgend werden spezifische kardiovaskuläre Nebenwirkungen erläutert und therapeutische Algorithmen benannt.

Kernaussagen
  • Die onkologische Kardiologie ist die Schnittstelle zwischen Tumor- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

  • Die Vorbeugung, Diagnose und Therapie von kardiotoxischen Nebenwirkungen multimodaler Tumortherapien bedarf einer interdisziplinären onkologisch-kardiologischen Expertise.

  • Das Spektrum der Kardiotoxizität wird aufgrund der ständigen Zulassung weiterer onkologischer Therapien zunehmend komplexer.

  • Eine relevante Nebenwirkung der ICI-Therapie stellt die Entwicklung einer ICI-induzierten Myokarditis dar.

  • Die frühzeitige Detektion der ICI-induzierten Myokarditis ist von besonderer Relevanz, da sie eine hohe Letalität aufweist und durch eine immunsuppressive Therapie mit Glukokortikoiden behandelt werden kann.

  • Durch eine CAR-T-Zell-Therapie sowie einer Behandlung mit bispezifischen T-Zell-Engagern kann es zum Auftreten eines CRS kommen, welches mit vermehrten kardiovaskulären Nebenwirkungen verbunden ist.

  • Weitere Studien sind notwendig, um die Pathomechanismen der Kardiotoxizität noch intensiver zu verstehen und neue Diagnose- und Therapiealgorithmen zu entwickeln.



Publication History

Article published online:
05 September 2022

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