Kardiologie up2date 2022; 18(01): 89-104
DOI: 10.1055/a-1397-5642
Kardiovaskuläre Notfall- und Intensivmedizin

Infarktbedingter kardiogener Schock

Martin Ruß
,
Michael Buerke
,
Karl Werdan

Die Sterblichkeit des infarktbedingten kardiogenen Schockes (IKS) ist ca. 10-fach höher als bei einem Myokardinfarkt ohne hämodynamische Beeinträchtigung. Lediglich die schnellstmögliche Revaskularisation der infarktverursachenden Arterie konnte bislang die Sterblichkeit substanziell senken. Die deutsch-österreichische S3-Leitlinie „Infarktbedingter kardiogener Schock – Diagnose, Monitoring und Therapie“ [1] [2] integriert sowohl kardiologische Aspekte als auch intensivmedizinische Belange, um eine übergreifende Handlungsempfehlung für diese Patienten zu geben.

Kernaussagen
  • Der infarktbedingte kardiogene Schock (IKS) ist nach wie vor die schwerwiegendste Komplikation eines akuten Koronarsyndroms.

  • Trotz einer deutlichen Senkung der Sterblichkeit durch die Akutrevaskularisation liegt diese weiterhin im Bereich zwischen 40% und 50%.

  • Der intensivmedizinische Ressourcenverbrauch ist beträchtlich, insbesondere durch den Einsatz temporärer mechanischer Unterstützungssysteme.

  • Patienten, die den kardiogenen Schock überleben, haben eine gute Langzeitprognose, bei meist guter Lebensqualität.

  • Neben Studien zur hämodynamischen Stabilisierung sind Untersuchungen zur adäquaten Therapie des MODS im IKS erforderlich, da Inflammation und MODS die wichtigsten Prädiktoren für die Prognose sind.

  • Der Fallbericht zeigt, wie ein beginnender kardiogener Schock aufgrund eines NSTEMI durch schnelle Diagnostik und adäquate Therapie behandelt werden kann, ohne dass sich ein MODS entwickelt.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
28. März 2022

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