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Umsatz der Branche stark angestiegen – Heilmittelbericht 2020

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Jedes Jahr veröffentlicht das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) den Heilmittelbericht. Darin befasst es sich mit den Kennzahlen der Heilmittelbranche des vorangegangenen Jahres.

Für alle Personen, die 2019 gesetzlich krankenversichert waren, wurden rund 39 Millionen Heilmittelrezepte abgerechnet. Diese Verordnungen umfassten etwa 46 Millionen Leistungen und circa 319 Millionen einzelne Behandlungseinheiten. Die Ausgaben für Heilmittel betrugen 8,8 Milliarden Euro, womit der Heilmittelumsatz in der Branche gegenüber 2018 um fast 22 % anstieg.

Den größten Anteil der Behandlungen erbrachten Physiotherapeuten: Auf sie entfielen mehr als 83 % der Leistungen, gefolgt von der Ergotherapie (7 %), der Sprachtherapie (5 %) und den Podologen (4 %).

Die Ärztegruppe, die für die meisten Heilmittelverordnungen verantwortlich war, waren 2019 die Orthopäden und Chirurgen mit einem Anteil von 37 %. Die Allgemeinmediziner stellten 33 % aller Verordnungen aus, danach kamen die Internisten (14 %), Psychiater (5 %) und Kinderärzte (5 %).

Die meisten Physiotherapie-Behandlungen fanden 2019 in Sachsen-Anhalt statt (5.648 je 1.000 Versicherte), die wenigsten in Westfalen-Lippe (263 je 2.612 Versicherte).

Die sechs häufigsten Diagnosen physiotherapeutischer Patienten waren folgende:

• M 54 Rückenschmerzen

• M 53 Sonstige Krankheiten der Wirbelsäule und des Rückens

• M75 Schulterläsionen

• M99 Biomechanische Funktionsstörungen

• M47 Spondylose

• M 51 Sonstige Bandscheibenschäden

Die Maßnahme, die 56 % aller physiotherapeutischen Leistungen ausmachte, war die Krankengymnastik, gefolgt von der Manuellen Therapie (16 %), der Manuellen Lymphdrainage (12 %), der ZNS-Krankengymnastik für Erwachsene (7 %) sowie der Massage (4 %).

Weiterführende Informationen und der gesamte Heilmittelbericht 2020 stehen allen Interessierten unter www.wido.de > „Publikationen & Produkte“ > „Buchreihen“ > „Heilmittelbericht“ zum kostenfreien Download zur Verfügung.

mru

Publication History

Article published online:
15 February 2021